Meine Woche:Immer in Alarmbereitschaft

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(Foto: Claus Schunk)

Josef Vielhuber koordiniert als Kreisbrandrat die Feuerwehren

Von Ljubo Herceg, Oberhaching

Im Augenblick herrscht Ruhe. Seit einigen Wochen hat der Feuerteufel nicht mehr zugeschlagen. Aber geschnappt ist der Unbekannte, der im Frühjahr mehr als ein Dutzend Mal im Münchner Osten Feuer in Wäldern legte, auch noch nicht. Deshalb sind die Feuerwehren weiter wachsam und in Alarmbereitschaft. Zumal erhöhte Waldbrandgefahr herrscht, auch wenn es am Sonntag ein wenig geregnet hat. "Dieses brisante Thema genießt besondere Aufmerksamkeit", sagt Josef Vielhuber (). Der 58-jährige Oberhachinger ist als Kreisbrandrat so etwas wie der Chef der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis München.

Seit seinem 16. Lebensjahr ist Vielhuber bei der Feuerwehr. Genau wie sein Vater, Großvater und Urgroßvater. Mithin setzen die Vielhubers in der vierten Generation ihr Leben für die Sicherheit der Mitbürger aufs Spiel. Nachts, am Wochenende oder während der Arbeitszeit. Es sei seine Passion und vor allem eine Familientradition, sagt der Kreisbrandrat, der sein Amt ehrenamtlich ausübt und hauptberuflich als Beamter in der Kommunalaufsicht bei der Regierung von Oberbayern tätig ist. Arbeitszeiten von 60 bis 70 Stunden in der Woche sind daher keine Seltenheit für ihn, davon 20 bis 30 Stunden für die Feuerwehr.

"Einen geregelten und festen Tagesablauf gibt es nicht", sagt Vielhuber dazu. "Man braucht schon einen gesunden Idealismus." Zugute kommt ihm, dass seine Frau, die ebenfalls bei der Feuerwehr ist, und seine drei Söhne voll hinter seinem Engagement stehen. Auch jetzt in den Ferien, da er die Stellung hält, während etliche seiner Kameraden im Urlaub sind und die Zahl der einsatzbereiten Kollegen geringer ist. Trotzdem muss die Tagesalarmierung gewährleistet sein. "Die einzelnen Feuerwehren melden, wie viele Männer im Urlaub sind, sodass im Notfall die Nachbarfeuerwehren aushelfen und mit alarmiert werden", erklärt Vielhuber.

Zu seinen Aufgaben gehört die Beratung des Landkreises, der Gemeinden und der Feuerwehren in Fragen des Brandschutzes sowie die Ausbildung der Feuerwehrmänner. Darüber hinaus ist der Kreisbrandrat zuständig für die Aufsicht über alle Feuerwehren, die Alarmplanung, die Einsatzleitung und die Koordinierung. Aktuell beschäftigt Vielhuber vor allem die Grundstückssuche für eine Übungshalle, in der Einsatz-Szenarien nachgeahmt werden sollen. "Früher wurde in der Ausbildung viel Wert auf Theorie gelegt", so Josef Vielhuber. "Heutzutage ist die Praxis das A und O!" 10 000 Mal rücken die Feuerwehren im Landkreis pro Jahr aus. Nicht immer zu Bränden, sondern zu Unfällen und anderen Einsätzen. Aber: "Wenn es brennt, dann gescheit!"

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