Meine Woche:Gemeinschaft fördern

Meine Woche: Carolin Raab, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Neubiberg.

Carolin Raab, Integrationsbeauftragte der Gemeinde Neubiberg.

(Foto: Claus Schunk)

Carolin Raab übernimmt Amt der Integrationsbeauftragten

Von Daniela BOde, Neubiberg

Man kann mit Fug und Recht sagen, Carolin Raab () ist prädestiniert für ihre neue Funktion als Integrationsbeauftragte der Gemeinde Neubiberg. Einerseits passt ihr theoretischer Hintergrund, außerdem hat sie selbst schon erlebt, neu in der Fremde zu sein. Genau genommen hat Raab das Amt seit Anfang des Jahres inne. Aber an diesem Montag stellt sich die 27-jährige, die seit November 2016 als Sachgebietsleiterin im Kulturamt der Gemeinde arbeitet, offiziell dem Sozial- und Kulturausschuss in neuer Funktion vor.

Während ihres Masterstudiums in Humangeografie in Passau beschäftigte sich Raab unter anderem damit, wie man in einem Lebensraum Gemeinschaft fördern kann. Sie erlebte 2015 mit, als viele Flüchtlinge in die niederbayerische Stadt kamen. Einigen gab sie Deutschkurse. Als sie in Augsburg ihre Masterarbeit über Gemeinschaftsförderung durch kulturelle Veranstaltungen schrieb, nahm sie an einer Fortbildung zur Flüchtlingslotsin teil. Sie kennt also Methoden, wie man Menschen einbinden und zusammenführen kann. Dank ihrer freundlichen, offenen Art dürfte sie sich gut in ihre künftigen Schützlinge hineinversetzen können. Zudem ist sie vom Studium im Ausland her "sensibilisiert dafür, wie es ist, wenn man irgendwo neu ankommt und keinen kennt", sagt sie. Ihre Aufgabe beschränkt sich allerdings nicht darauf, Geflüchtete bei der Integration zu unterstützen - in Neubiberg leben ohnehin nur 35. Vielmehr ist sie für alle Menschen zuständig, die einen Migrationshintergrund haben. "Wir wollten die Funktion breiter aufstellen", sagt sie.

Schon länger gab es die Idee in Neubiberg, ebenfalls einen Integrationsbeauftragten zu installieren, wie es ihn bereits in Ottobrunn, Taufkirchen und Garching gibt. Raab tauschte sich viel mit der Integrationsbeauftragten der Nachbargemeinde Ottobrunn, Stefanie Marrero, aus. Es gab ein Treffen zwischen einer Mitarbeiterin des Landratsamts, Bürgermeister Günter Heyland (Freie Wähler), Raab und Kulturamtsleiterin Andrea Braun sowie Vertretern des örtlichen Helferkreises Asyl. Raabs Funktion ist im Kulturamt angesiedelt, das ohnehin über Kontakte etwa zu Vereinen verfügt. Und Raab selbst ist für die neue Aufgabe geeignet, weil sie in der Vergangenheit auch die Freiwilligenbörse verantwortet, also viele Menschen kennt.

Für Raab bedeutete das zunächst, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Ansprechpartner es in Sachen Integration schon gibt. Denn ein Teil ihrer Aufgabe soll koordinierend sein. Also die Zugewanderten an die richtige Stelle vermitteln. Zudem wird sie Veranstaltungen zur Gemeinschaftsförderung zu organisieren. Zusammen mit der Volkshochschule Südost ist schon eine Aktion geplant: Ein interkultureller Stammtisch, bei dem sich Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchtete und andere in lockerem Rahmen treffen können.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: