Meine Woche:Fragen zum Wohnungsbau

Bund Naturschutz

Birgit Annecke-Patsch ist keine Frau der großen Worte.

(Foto: privat)

BN-Chefin Birgit Annecke-Patsch thematisiert bauliche Verdichtung in Unterschleißheim

Von Alexandra Vettori, Unterschleißheim

Birgit Annecke-Patsch ist keine Frau der großen Worte. Es sei keine bedeutende Sache, nur ein Informationsgespräch, rückt die Vorsitzende der Bund Naturschutz Gruppe Schleißheim den Informationsabend am kommenden Mittwoch zurecht. "Wir haben einige Fakten zusammengetragen, die möchten wir der interessierten Öffentlichkeit präsentieren." Auch ein paar Spekulationen seien dabei, sagt sie dann noch, und zwar darüber, was man derzeit im Rathaus und in dem von ihm beauftragten Stadtplanungsbüro wohl so überlegen mag. Tatsächlich stellen sich den Verantwortlichen im Rathaus Unterschleißheim dieselben drängenden Fragen, wie in vielen anderen Kommunen der Region. Es muss Wohnraum geschaffen werden, und der entscheidende Punkt ist: Wo?

Derzeit werden in Unterschleißheim alle freien, für eine Bebauung geeigneten, Grundstücke im Stadtgebiet noch einmal auf ihre Eignung hin bewertet. Das ist zwar vor einigen Jahren schon einmal geschehen, damals aber hat die von Planern und Verwaltung favorisierte Bebauung der Freiflächen zwischen Berglwald und südwestlichem Ortsrand zu einem Aufschrei in der Bevölkerung geführt. Sogar eine Bürgerinitiative gründete sich damals, mit dem Namen "Für ein lebenswertes Unterschleißheim". Der Tenor: Nicht bauen, was geht, sondern Lebensqualität für die, die schon hier wohnen. Der Stadtrat machte damals eine Kehrtwende und beschloss, nur noch ein Grundstück in dem Bereich, das so genannte Erdbeerfeld, zur Bebauung freizugeben. Dabei solle es nach Ansicht des Bund Naturschutz auch bleiben, erklärt Birgit Annecke-Patsch: "Uns geht es um ein Leitziel in der Stadtentwicklung. Ein moderates Wachstum ist eine politische Willenserklärung, die sich dem Wahnsinns-Druck, der im Ballungsraum München besteht, entgegensetzt."

Dass sich der Bund Naturschutz zu einer Veranstaltung entschlossen hat, liege daran, dass diesbezüglich Nachfragen von Bürgern gekommen seien und daran, sagt die Vorsitzende, dass die städtischen Lenkungskreise für die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans nun plötzlich nicht öffentlich tagten. Die Öffentlichkeit sei damit ausgeschlossen, das sei früher anders gewesen, sagt Annecke-Patsch. "Das hat uns natürlich stutzig gemacht, und das passt auch nicht zu dem Versprechen von Transparenz, mit dem Bürgermeister Böck angetreten ist." Der Abend unter dem Titel "Entgegen dem Parteienkonsens doch wieder auf der Tagesordnung " findet am Mittwoch, 2. März, 20 Uhr, in der Garderobe im Untergeschoss des Bürgerhauses statt.

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