Mehrere Einbrüche:Beutezug in Schrebergärten

Haar, Kleingartenverein, Einbruchserie,

Die Einbrecher waren professionell ausgerüstet. Sie durchsägten die Schranke an der Zufahrt zur Gartenanlage, um auf das Gelände zu kommen.

(Foto: Angelika Bardehle)

Einbrecher richten in einer Kleingartenanlage in Haar hohen Schaden an. Bei einem Optiker in Kirchheim erbeuten Täter Zehntausende Euro. In einem anderen Fall meldet die Kripo einen Fahndungserfolg.

Von Christina Hertel, Haar/Kirchheim/Ottobrunn

Einbrecher haben in dieser Woche mit spektakulären Taten im Landkreis Aufsehen erregt. Wie am Donnerstag bekannt wurde, drangen Unbekannte in der Nacht zum Dienstag in die Kleingartenanlage in Ottendichl bei Haar an der Vaterstettener Straße ein. Dort verschafften sie sich Zugang zu 28 Gartenhäusern und Geräteschuppen und richteten großen Schaden an. In der Nacht zum Donnerstag stahlen Täter in Kirchheimer Ortsteil Heimstetten Brillen im Wert von mehreren zehntausend Euro aus einem Optikergeschäft. Die Polizei meldete aber auch einen Fahndungserfolg.

Klaus Haubold wurde am Dienstagvormittag von der Polizei angerufen. Ein Einbruch in seiner Kleingartenanlage. Offiziell ist Haubold schon seit ein paar Wochen gar nicht mehr der Vorstand des Kleingartenvereins, aber er fühlte sich verantwortlich. Also ging er mit der Polizei durch die Parzellen und begutachte den Schaden. Er sah aufgebrochene Riegel und Schlösser an insgesamt 28 Schuppen und Gartenhäuschen.

Die Schranke wurde runtergebrochen, die Täter fuhren wohl aufs Gelände

15 Einbrüche im neuen Teil der Anlage, die erst 2004 errichtet worden ist, und 13 Einbrüche im älteren, wo manche Hütten, schon mehr als 33 Jahre alt sind. "Die Schranke an der Einfahrt wurde komplett runtergebrochen und zur Seite gedrückt", sagt Haubold. Dann sind die Täter wohl mit einem Fahrzeug in die Anlage gefahren, vermutet er. Was alles gestohlen wurde, ist noch unklar.

Die Polizei muss erst alle Geschädigten befragen. Das dauert seine Zeit. "Ich weiß, dass ein teuerer Gaskühlschrank gestohlen wurde", sagt Haubold. Er glaubt aber ohnehin, dass der Schaden, der an den Gartenhäusern entstanden ist, viel größer ist als der Wert des Diebesguts. "Die haben die Riegel richtig aus den Halterungen gerissen. Dabei wurden auch die Häuser beschädigt." Weil in so vielen Hütten eingebrochen wurde, vermutet Haubold, dass es mehrere Täter gewesen sein müssen. "Die sind mit einer Seelenruhe vorgegangen und waren sicher ganz schön lange auf der Anlage." Es sei in einige Hütten im vorderen als auch im hinteren Teil eingebrochen worden. "Ich glaube, dass sie gleich weitergegangen sind, sobald sie gemerkt haben, dass da nichts zu holen ist."

Bei Volker Schönfelder wurde schon einmal eingebrochen

Volker Schönfelder führt sein Geschäft "Blickpunkt Optik" Am Gangsteig in Heimstetten seit 25 Jahren. Einmal sei bei ihm schon eingebrochen worden. "Aber damals war der Schaden gering", sagt er. Diesmal wurden laut Schönfelder Brillengestelle im Wert von einigen zehntausend Euro gestohlen, hauptsächlich Markenbrillen, etwa von Calvin Klein und Armani. "Dick sind die Einbrecher sicher nicht gewesen", sagt Schönfelder. Denn sie haben die Kunststoffverkleidung unter dem Schaufenster eingeschlagen und sind durchgekrabbelt. Das Loch war gerade mal 35 auf 40 Zentimeter groß. Danach entwendeten sie Hunderte Brillengestelle und die Kasse.

Während die Polizei nach den Tätern von Kirchheim und Haar noch fahndet, hat sie einen anderen Fall gelöst. Ein 41-Jähriger ohne Wohnsitz soll von August bis Dezember 2015 in München, Ottobrunn und Putzbrunn in soziale Einrichtungen eingebrochen sein. Er drang in insgesamt fünf Büros ein, indem er die Türen aufhebelte oder die Fensterscheiben einschlug. In den Räumen durchsuchte er Schränke und Schreibtische und stahl der Polizei zufolge überwiegend Bargeld sowie fünf Laptops.

An sämtlichen Einbruchsorten hinterließ der Mann DNA-Spurchen. Die Polizei kam schließlich auf den Täter, als sie in Münchner Leihhäusern Nachforschungen anstellte. Dabei stellte sich heraus, dass er von Ende August 2015 bis Ende Januar 2016 diverse Laptops in verschiedenen Geschäften verkauft hatte. Zwei der festgestellten Laptops konnten mittlerweile zweifelsfrei einem der Einbrüche zugeordnet werden. Der Aufenthaltsort des Täters ist derzeit noch unbekannt.

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