Laubholzbockkäfer:Weitere Bäume müssen fallen

Neubiberg macht abermals gegen den Laubholzbockkäfer mobil

Von Irmengard Gnau, Neubiberg

Der Asiatische Laubholzbockkäfer, kurz ALB, lässt Neubiberg nicht aus seinen Zangen. Der gefürchtete Schädling ist immer noch auf Gemeindegebiet unterwegs, das zeigen die Ergebnisse der Untersuchungen der jüngsten Baumfällungen, welche die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) am Donnerstag vorstellte. Deshalb müssen im September weitere Gehölze gefällt werden. Gleichzeitig machten die Experten den Bürgern Hoffnung, dass diese Aktion die letzte auf Gemeindegebiet sein könnte. Sie bewerten ihr Vorgehen als Erfolg, da bei der jüngsten Fällaktion deutlich weniger Befallsmerkmale entdeckt wurden als noch vor einem halben Jahr.

Von der insgesamt vierten Fällaktion auf Neubiberger Gebiet sind Grundstücke im Westen, Norden und Nordosten der bisherigen Befallszone betroffen, die Grundstückseigner haben in den vergangenen Tagen einen Anhörungsbescheid von der LfL erhalten. Etwa 180 Bäumen und Sträuchern auf 32 Flurstücken steht die Abholzung bevor. Vom 22. September an werden die Kettensägen nach Planungen der Landesanstalt im Bereich der Tannen-, Haupt- und Josef-Kyrein-Straße anrücken; bis 2. Oktober sollen die Fällarbeiten abgeschlossen sein.

Insgesamt wurden auf Neubiberger Boden 1150 Gehölze gefällt, seit im vergangenen Herbst 30 vom Käfer befallene Bäume im Wohngebiet zwischen Hohenbrunner- und Hauptstraße entdeckt worden waren. An 65 davon fanden die Experten des LfL Spuren eines Käferbefalls. Besonders Ahorne und Rosskastanien hat sich der ALB als Wirtsbäume ausgesucht. Seit EU-weit neue Regelungen eingeführt wurden, rücken auch andere Bäume in den Fokus der Untersuchungen, wie der Leiter der Arbeitsgruppe zur Bekämpfung des Schädlings an der LfL, Peter Nawroth, erklärte. "Wir müssen alle Gattungen berücksichtigen, in denen der ALB in Europa eine vollständige Entwicklung durchlaufen hat." Die Liste der möglichen Wirtshölzer des Käfers verlängert sich damit von acht auf 16; zu ihnen zählen unter anderem Linden, Erlen und Hainbuchen.

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