Landkreis:Wohnungsnot trifft viele Familien

Rathäuser melden 225 Erwachsene und 36 Kinder als obdachlos

Die Lage auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich zu im Landkreis München. Zu dieser warnenden Diagnose kommt die Wohnungsnotfallhilfe des Kreisverbands München-Land der Arbeiterwohlfahrt in ihrem Jahresbericht. Die Beratungsstelle schlägt insbesondere Alarm, weil auch Familien immer häufiger von Obdachlosigkeit bedroht sind.

In den vergangenen fünf Jahren zählte die Fachstelle zur Verhinderung von Obdachlosigkeit (FOL), eine Abteilung der Wohnungsnotfallhilfe, stetig mehr Beratungen wegen Wohnungsnot, im Jahr 2014 kam sie auf 1311 Fälle. Damit waren im vergangenen Jahr mehr als 2500 Landkreisbürger mit dem Verlust ihrer Wohnung konfrontiert; darunter sind auch knapp 800 Kinder. Die meisten Betroffenen sind Einzelpersonen, aber auch die Zahl der Familien ist gestiegen. Waren es vor fünf Jahren noch 200, wandten sich 2014 knapp 300 Familien an die Fachberater.

Obgleich die Fachleute dem Jahresbericht zufolge in 70 Prozent ihrer Fälle verhindern konnten, dass die Hilfesuchenden ihre Wohnung verloren, ist die Gesamtzahl der Betroffenen im vergangenen Jahr gestiegen: 225 Erwachsene und 36 Kinder meldeten die Kommunen im Landkreis als obdachlos.

Seit acht Jahren berät die FOL Bürger im Landkreis, die vor der Obdachlosigkeit stehen. In der Zeit wurden mehr als 7400 Haushalte unterstützt. Die Mitarbeiter bieten in acht Landkreiskommunen (Unterschleißheim, Garching, Ismaning, Kirchheim, Haar, Ottobrunn, Taufkirchen und Planegg) sowie im Landratsamt regelmäßige Sprechzeiten an.

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