Landkreis:Waffenbesitzer kaum kontrolliert

SPD-Abgeordneter Gantzer fordert mehr Personal für Behörde

Die Waffenbehörde beim Landratsamt München ist nach Angaben des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer personell unterbesetzt. Zwar leiste die Behörde hervorragende Arbeit, stellte Gantzer nach einem Besuch im Landratsamt fest, die Zahl der Mitarbeiter reiche aber für die Aufgaben nicht aus.

Im Landkreis München gibt es derzeit etwa 9500 registrierte Waffenbesitzer, 1500 von ihnen haben den sogenannten kleinen Waffenschein. Dieser berechtigt zum Führen von Schreckschusswaffen, die Besitzer werden nicht kontrolliert. Ihre Zahl hat nach Angaben der Behörde deutlich zugenommen. 2010 waren es nur etwa 200. Laut Gantzer wurden im vergangenen Jahr 219 Inhaber von waffenrechtlichen Erlaubnissen von der Behörde kontrolliert. 182 Kontrollen waren nicht angemeldet. Dabei wurden in der Hälfte der Fälle Verstöße gegen das Waffenrecht festgestellt. 76 Waffen wurden daher eingezogen.

Bei der Vielzahl der Verstöße müssten mehr Kontrollen stattfinden, fordert Gantzer, der als Sicherheitsexperte der SPD im Innenausschuss des Landtags für das Waffenrecht zuständig ist. Aber die Waffenbehörde sei mit insgesamt sieben Stellen unterbesetzt. Während in Bayern durchschnittlich neun Prozent aller Waffenbesitzer pro Jahr kontrolliert würden, seien es im Landkreis München nur etwa drei Prozent. Gantzer hat sich an den Innenminister gewandt und eine personelle Verstärkung der Waffenbehörde im Landratsamt gefordert - auch wenn in den vergangenen Jahren kein einziger sicherheitsrelevanter Vorfall durch Waffenbesitzer im Landkreis registriert wurde. "Auch vor Reichsbürgern muss man sich nicht fürchten", so Gantzer. Gerade einmal vier Personen, die einen Waffenschein haben, stünden im Verdacht, "Reichsbürger" zu sein.

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