Landkreis:Umzug vor dem Einzug

Der Standort für die neue Berufsschule im Osten Münchens ist wieder unsicher

Von Wieland Bögel, Landkreis

Der Weg zur Schule fällt nicht immer leicht. Dies gilt für jene, die in die Schule gehen sollen genauso, wie für jene, welche eine Schule planen - etwa die neue Berufsschule, welche die Landkreise Ebersberg und München gründen wollen. Als Standort der Wahl galt bisher ein Grundstück im Zornedinger Ortsteil Pöring, ob es dabei bleibt, gilt nach der jüngsten Sitzung des Ebersberger Kreis- und Strategieausschusses zumindest als fraglich.

Seit Jahren gab es im Landkreis Ebersberg immer wieder Versuche, eine eigene Berufsschule anzusiedeln, schließlich ist Ebersberg der einzige Landkreis der Region ohne eine solche Bildungseinrichtung. In der Vergangenheit wurde dies jedoch stets vom Kultusministerium abgelehnt, mit Verweis auf mangelnden Bedarf. Dies änderte sich im vergangenen Jahr, dank steigender Schülerzahlen wird es in den Berufsschulen der Region immer enger, so dass eine zusätzliche in Ebersberg auch vom Ministerium inzwischen befürwortet wird. Einen Schulstandort musste man nicht lange suchen: Das gemeindeeigene Grundstück an der Eglhartinger Straße in Pöring war ursprünglich für das vierte Landkreisgymnasium gedacht. Die Gemeinde erklärte sich im Sommer bereit, ihr Grundstück auch für eine Berufsschule zur Verfügung zu stellen. Die Lage schien ebenfalls geeignet, schließlich ist die S-Bahn nicht weit entfernt und Zorneding liegt nahe genug an München, dass auch Schüler aus dem Nachbarlandkreis keine zu langen Wege fahren müssen.

Doch inzwischen hat man im Landratsamt offenbar Zweifel, ob Zorneding der richtige Ort für die Schule ist: "Vielleicht muss man sich über den Standort noch mal weitere Gedanken machen", sagte nun Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (CSU) im Ausschuss. Bereits im Herbst gab es im Zornedeinger Gemeinderat und auf der Bürgerversammlung Befürchtungen, die Schule würde zu mehr Verkehr in Pöring führen. Viele der bis zu 1700 Berufsschüler würden mit dem eigenen Auto anfahren, was derzeit aber nur über die Eglhartinger Straße und damit quer durch die Ortschaft Pöring möglich sei, argumentierten die Kritiker. Ende Januar sammelten Anlieger aus diesem Grund sogar Unterschriften gegen die Berufsschule.

Falls das Grundstück nicht genutzt werden kann, dürften die Chancen für die Berufsschule deutlich sinken. Denn, wie Norbert Neugebauer, Büroleiter des Ebersberger Landrates, auf Nachfrage erklärt, seien die Anforderungen an ein Schulgrundstück hoch. Ein solches müsste von einer der Landkreiskommunen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, es müsste nicht nur ausreichend groß, sondern auch an der richtigen Stelle sein. Weder zu weit von Bahn und Ortschaft entfernt, noch im Wohngebiet darf es liegen, um Anlieger nicht zu stören - und natürlich muss auch die Erschließung über eine Straße gesichert sein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: