Landkreis:Traglufthallen als Auslaufmodell

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Zuletzt soll die Unterkunft in Haar im Februar 2017 abgebaut werden

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Noch baut der Landkreis bei der Unterbringung von Asylbewerbern auf Traglufthallen - doch deren Zeit läuft ab. Wie von Landrat Christoph Göbel (CSU) zugesagt, wurden nach einem Jahr Laufzeit die Unterkünfte in Neubiberg und Taufkirchen abgebaut - im Oktober folgt als dritte Halle jene in Oberhaching, in der momentan noch 125 Asylbewerber wohnen.

Die Auflösung der Unterkünfte hatte Göbel den Kommunen in einer Phase zugesagt, während der kaum abzusehen war, ob und wann der starke Zuzug von Schutzsuchenden zurückgehen könnte. Der Landkreis hat die Unterbringung in Traglufthallen, die Göbel stets als "nicht optimal" bezeichnet hat, gewählt, um Zeit bei der Suche nach festen Unterkünften zu gewinnen und die Belegung von landkreiseigenen Turnhallen möglichst zu vermeiden. Die beiden Hallen in Unterföhring und Grünwald werden voraussichtlich im Dezember abgebaut, die Unterkunft in Haar bleibt bis Februar 2017 bestehen. Zuletzt hatte Leonhard Schmid, Leiter der Stabsstelle Asyl im Landratsamt, gesagt, an dieser Vorgehensweise werde sich auch nichts ändern; allerdings konnte er nicht ausschließen, dass der Landkreis womöglich bei einer erneut stark ansteigenden Zahl an Flüchtlingen wieder auf diese Lösung wird zurückgreifen müssen.

Derzeit aber sind die Zahlen stabil. Soll heißen: Es gibt seitens der Regierung von Oberbayern keine sogenannte Zwangszuweisung an Flüchtlingen an die oberbayerischen Landkreise, nur sporadisch kommen Schutzsuchende an der Stabsstelle in der Ludmillastraße in Giesing an. Derzeit leben gut 4000 Asylbewerber im Landkreis, davon etwas mehr als 1600 in den Notunterkünften, zu denen neben den Traglufthallen auch die Containerlösungen gezählt werden.

Stabil ist auch die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge: 346 leben derzeit im Landkreis, davon die meisten auf der Burg Schwaneck in Pullach (100) und in Hohenbrunn (79). Der Landkreis hält seine Prognose von 6000 unterzubringenden Asylbewerbern bis zum Jahresende weiter aufrecht.

© SZ vom 24.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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