Landkreis:Intergration steht im Vordergrund

Noch immer gibt es im Landkreis München eine große Notunterkunft: Das ehemalige Haus des Musikcorps der Bundeswehr auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr in Unterhaching, das von der Regierung von Oberbayern betrieben wird. Bis zu 200 Schutzsuchende, die gerade erst in Deutschland angekommen sind, finden dort vorübergehend eine Bleibe, ehe sie auf dezentrale Unterkünfte verteilt werden. Dass die Herberge in Unterhaching die letzte, noch verbliebene ihrer Art im Landkreis München ist, macht deutlich, dass in der Flüchtlingspolitik ein Wandel Einzug gehalten hat. Es kommen kaum mehr Menschen in Bayern an. Dementsprechend hat das Landratsamt im April seine Prognose bezüglich zu erwartender Zuweisungen noch einmal gesenkt: Seitdem ging die Behörde stets davon aus, dass 4500 Menschen bis Ende des Jahres in den 29 Städten und Gemeinden untergebracht werden müssen. Eine Zahl, die sicher nicht mehr erreicht wird: Derzeit leben im Landkreis etwa 3500 Schutzsuchende. Anfang 2016 ging das Amt von Landrat Christoph Göbel noch davon aus, dass für bis zu 9000 Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf organisiert werden müsse, zwischenzeitlich waren es 6000 - derzeit 4500. Das Abebben der Zuwanderung von Asylbewerbern hatte in diesem Jahr auch Auswirkungen auf die Organisation innerhalb des Landratsamtes, denn mittlerweile steht nicht mehr das Thema Unterbringung im Vordergrund, sondern die Integration - sprachlicher Natur, aber vor allem auch in Ausbildung und die Arbeitswelt. Daher hat eine Umstrukturierung stattgefunden: Viele Mitarbeiter, die bisher in der Stabstelle Asyl gearbeitet haben, sind in der Zwischenzeit im Jobcenter aktiv.

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