Um mit der Umsetzung der Energievision weiterzukommen, hat sich der Landkreis München einen Partner in Nordrhein-Westfalen gesucht. Der Landkreis Steinfurth soll die Bayern im Rahmen des bundesweiten Region-Twin-Projekts ein Jahr lang unterstützen, die Ziele und Strukturen ihrer im Jahr 2006 beschlossene Energievision zu überarbeiten.
Der Münchner Kreistag hatte sich damals darauf verständigt, bis zum Jahr 2050 den Energieverbrauch im Landkreis um 60 Prozent zu reduzieren und die dann noch verbliebenen 40 Prozent vollständig durch regenerative Energie abzudecken. Inzwischen sehen alle Fraktionen das Vorhaben in dieser Form als gescheitert an.
Durch das Projekt Regio-Twin erhofft sich der Landkreis nun mit neuen Ideen und Impulsen die Umsetzungsquote seiner Klimaschutzmaßnahmen zu erhöhen. Das Projekt wird vom Institut dezentrale Energietechnologien gesteuert und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert.
Die Steinfurther übernehmen die Beraterrolle
Durch sogenannte Twinnings, Partnerschaften zwischen zwei Kommunen oder Regionen mit ähnlichen Strukturen sowie Umsetzungsvorstellungen, soll das Projekt die Zusammenarbeit sowie den Wissenstransfer unterstützen. In der Partnerschaft geht es darum, Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen, wobei den Nordrhein-Westfalen in diesem "Twinning" die Beraterfunktion zukommt, da sie in der Umsetzung ihres Masterplans in Sachen Klimaschutz schon etwas weiter sind.
Ein wichtiges Ziel ist es, die Öffentlichkeit stärker zur aktiven Beteiligung zu bewegen. Auch bei den Themen Klimaschutz in Unternehmen und Betrieben sowie Radverkehr und E-Mobilität soll der Kreis Steinfurth dem Landkreis München zur Seite stehen. Erstmals treffen sich Vertreter beider Regionen bei einer Auftaktveranstaltung in Kassel. Deutschlandweit gibt es insgesamt zehn Twinning-Paare.