Landkreis:Flüchtlinge in Pflegefamilien

Minderjährige Asylbewerber sollen auch privat betreut werden

Erst kürzlich hat Landrat Christoph Göbel (CSU) die Zahl der in diesem Jahr erwarteten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge im Landkreis München nach oben korrigiert. War man bislang von 200 jungen Asylbewerbern ausgegangen, die ohne Eltern hier sind, so rechnet Göbel inzwischen mit 300. Derzeit leben 123 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Landkreis. Für die Betreuung und Unterbringung dieser Jugendlichen sucht das Kreisjugendamt jetzt Pflegefamilien.

Bei verschiedenen Informationsveranstaltungen hatte es bereits Anfragen von Bürgern gegeben, ob sie nicht einen jungen Flüchtling bei sich aufnehmen könnten. Ganz so einfach gehe das bei den meist traumatisierten jungen Menschen nicht, lautete meist die Antwort. Doch ist es durchaus möglich und vom Kreisjugendamt auch erwünscht, die jugendlichen Flüchtlinge nach einigen Monaten in einer Pflegefamilie aufzunehmen und "einen guten Platz zum Leben zu bieten", teilte die Behörde mit.

Jeder Pflegefamilie werde eine Fachkraft zur Seite gestellt. Vor der Aufnahme eines jungen Flüchtlings informieren die Mitarbeiterinnen des Pflegekinderdienstes die Interessenten im persönlichen Gespräch zu allen in diesem Zusammenhang bestehenden Fragen. Außerdem geben sie Tipps, damit die Aufnahme eines jungen Flüchtlings in den eigenen Haushalt gelingt. Der Unterhalt der minderjährigen Flüchtlinge ist sichergestellt.

Interessierte Familien und alleinstehende Personen in jedem Alter können sich telefonisch an Birgit Voß vom Kreisjugendamt unter 089/6221-2699 wenden. Weitere Informationen unter www.elternaufzeit.landkreis-muenchen.de.

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