Landkreis:Ängste abbauen, Wohnungen bauen

Landrat Göbel erklärt im Interview mit der SZ seine Flüchtlingspolitik

Landrat Christoph Göbel (CSU) bezeichnet es als eine seiner wichtigsten Aufgaben, Ängste der Landkreisbürger abzubauen, die Befürchtungen angesichts des anhaltend hohen Zuzugs von Flüchtlingen äußern. Dabei will Göbel, der auch mit persönlichen Anfeindungen konfrontiert wird, auf die Menschen zugehen: "Es ist auch meine Aufgabe zu erklären", sagt er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Ängste vor Veränderungen müssten artikuliert werden, sagt Göbel. Niemand dürfe dafür in die Ecke gestellt werden. Auch in der eigenen Partei werde registriert, dass er in der Flüchtlingsthematik klare und deutliche Worte finde, die nicht immer auf CSU-Linie lägen, sagt der Landrat. So weist Göbel auch im Gespräch mit der SZ darauf hin, dass voraussichtlich mehr als 80 Prozent der Asylsuchenden dauerhaft im Landkreis leben werden. Momentan, sagt Göbel, kämen in etwa sieben Prozent der Flüchtlinge aus Albanien sowie zwölf Prozent aus Senegal; diese Menschen hätten so gut wie keine Chance auf Anerkennung. Alle anderen indes müssten dauerhaft im Landkreis untergebracht werden - bis Ende des Jahres 2016 prognostiziert Göbel etwa 9000 Flüchtlinge allein für den Landkreis München.

Um diesen Menschen eine würdige Perspektive zu bieten, hat der Landrat eine groß angelegte kommunale Wohnungsbauoffensive angekündigt - mit dem Bau von Tausenden Wohnungen in den kommenden Jahren. An diesem Donnerstag wird sie im Sozialausschuss des Kreistags behandelt. Die SPD-Fraktion hat einen Antrag eingebracht, mit dem der Landkreis aufgefordert werden soll, der Awohnbau Genossenschaft Landkreis München, die einer der Partner der Wohnungsbauoffensive ist, beizutreten. Hierfür wären Haushaltmittel in Höhe von 815 000 Euro notwendig. Zur Sprache wird in der Sitzung ebenfalls ein Antrag der CSU-Fraktion kommen. Diese fordert die Bereitstellung von jeweils fünf Millionen Euro für die Jahre 2016 bis 2019 zur Schaffung von günstigem Wohnraum.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: