Kulturtipp:Realismus und Fiktion

Metropoltheater, Eisenstein

Foto: privat

Ein Drama antiken Ausmaßes ist "Eisenstein", die 2010 uraufgeführte "bayerische Familiensage" von Christoph Nußbaumeder. Ungewollte Kinder, mal Kuckuckskinder, mal an fremde Eltern weitergereicht, unerfüllte Liebe und der Vorwurf des Inzests, der sie zerstört, und die Verlogenheit und das Schweigen, mit der die Protagonisten all diesen Ereignissen begegnen - all das bildet ein schicksalhaftes Netz, in dem sich eine Familie seit Ende des Zweiten Weltkriegs über Generationen hinweg verfängt. Und doch hat dieses Stück, dessen fiktive Handlung in die historischen Ereignisse von 1945 bis in die Jetzt-Zeit eingebettet ist, eine zeitgeschichtliche Bedeutung. Denn der Krieg, die Zerstörung, der Wiederaufbau und der neue Reichtum machen die dramatische Entwicklung dieser Familiengeschichte erst möglich. Eine Tragödie zwischen Realismus und Fiktion ist dieses Stück, das seine Wirkung auf die Gegenwart nicht verfehlt. "Es hätte so sein können", so beschreibt es Christoph Nußbaumeder. Jochen Schölch feierte mit "Eisenstein" 2012 im Münchner Metropoltheater Premiere. Nun gastiert das Ensemble mit dem Stück an diesem Donnerstag, 19. November, um 20 Uhr im Bürgerhaus Pullach, Heilmannstraße 2.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: