Kultur:Die Eleganz des Flamingos

ana morales

Gilt in ihrer Heimat Spanien als eine der aufregendsten Tänzerinnen des zeitgenössischen Flamenco: Ana Morales.

(Foto: Luis Castilla/Veranstalter)

Beim Flamenco-Festival in Ottobrunn tritt Tänzerin Ana Morales auf

Von Udo Watter, Ottobrunn

Seit 2010 gehört der Flamenco zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit und viele verbinden mit diesem andalusischen Dreiklang aus Gesang, Gitarre und Tanz die spanische Musik und Folklore schlechthin. Seine Wurzeln liegen freilich in vielerlei Kulturen, die auf der iberischen Halbinsel ihre Spuren hinterlassen haben: unter anderem gibt es jüdische und maurische Einflüsse, aber generell kann man ihn als Verschmelzung von andalusischer Volksmusik mit der Musizierweise der Roma bezeichnen. In der spanischen Sprache bezeichnet Flamenco laut Wikipedia neben dem musikalischen Genre auch einen Flamingo, einen Andalusier mit Roma-Wurzeln, die flämische Sprache sowie einen Flamen. Interessant ist zudem die These, wonach der Begriff Flamenco von dem Manierismus herrühre, der seinen Interpreten eigen sei und dessen Ähnlichkeit mit den Bewegungen des Flamingos.

Nun, Ottobrunn ist sicher nicht so heiß und atmosphärisch wie Sevilla, das als Wiege des Flamenco gilt. Aber am Wochenende vom 24. bis 26. März steht die Gemeinde südöstlich von München ganz im Zeichen des Flamenco, oder genauer gesagt: das Wolf-Ferrari-Haus. Besonders im Fokus ist el Baile, der Tanz. Am Freitag, 24. März, wird die preisgekrönte spanische Tänzerin Ana Morales ihre Show im Rahmen der "Ottobrunner Konzerte" zeigen. Unter anderem hat Morales, die zu den besten Flamenco-Tänzerinnen Spaniens gezählt wird, in Filmen wie "Iberia" oder "Flamenco Hoy" des Regisseurs Carlos Saura mitgewirkt - dessen berühmtestes Werk "Tango" war 1999 sogar für den Oscar nominiert.

Mit ihrer neuen Flamenco-Show "Una Mirada Lenta/Verweilender Blick" wird sie das Publikum, begleitet von Gitarre, Gesang und Perkussion in die Welt des andalusischen Flamencos entführen. Morales wird in ihrer Heimat vor allem ob ihrer Ausdruckskraft, ihrer Virtuosität und natürlichen Eleganz geschätzt. Ein Kritiker schrieb einmal über sie, selbst wenn sie still stehe, sei sie fähig, das Publikum zu berühren. Im Anschluss gibt es, wie immer bei den "Ottobrunner Konzerten" das Meet-the-Artist-Gespräch.

Am Samstag, 25. März, heißt es dann "Flamenco Moves" mit der Tänzerin Vivien Baer und ihrem Ensemble. In der Revue "Flamenco Moves" wollen die Musiker und Tänzer das Publikum auf eine Reise durch zahlreiche Ausdrucksmöglichkeiten und Rhythmen des Flamenco schicken. Baer, die auch Choreografin ist, erhielt ihre Flamenco-Ausbildung in Madrid und Jerez. Sie arbeitet immer wieder mit Künstlern aus anderen musikalischen Genres zusammen. Der Anspruch ist stets, andere Stilrichtungen zwar zu integrieren, aber nie den Charakter und Groove des Flamenco preiszugeben. Die Vorstellung von Vivien Baer und ihrem Ensembles beginnt am Samstag um 20 Uhr.

Im Rahmen des "Flamenco-Festivals" gibt es auch die Möglichkeit, Workshops zu besuchen. Ana Morales wird am Samstag und Sonntag zwei Workshops für Mittelstufe und Fortgeschrittene zu "Körpertechnik" und "Tangos" anbieten. Weitere Informationen finden sich auf der Website www.ottobrunner-konzerte.com. Karten gibt es im Wolf-Ferrari-Haus unter Telefon 089/60 80 83 02.

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