Konzert-Projekt:Ein Lied für eine Welt ohne Fremdenhass

Konzert-Projekt: Hoffen auf viele Stimmen beim Online-Voting: Schüler aus Unterschleißheim und Südafrika.

Hoffen auf viele Stimmen beim Online-Voting: Schüler aus Unterschleißheim und Südafrika.

(Foto: privat)

Schüler aus Unterschleißheim und Südafrika beteiligen sich mit "I wish I could sing" bei Song-Wettbewerb

Von Franziska Bohn, Unterschleißheim

"Wenn ich singen könnt, stark und laut." Ein Zeichen gegen Fremdenhass möchte das Austauschprogramm mit Südafrika des Carl-Orff-Gymnasiums (COG) in Unterschleißheim setzen. 34 Jugendliche aus Deutschland und Südafrika haben deshalb gemeinsam das Lied "I wish I could sing" komponiert und aufgenommen.

Die Lehrer Stefanie Höcherl und Michael Blum leiten gemeinsam das Projekt. Im vergangenen April flogen sie mit ihrer Theaterklasse für zwei Wochen nach Südafrika, um mit den Schülern der Secondary School in Eersterivier, einem Vorort Kapstadts, Theater zu spielen. Auch ihre Freizeit verbrachten die Schüler und Schülerinnen zusammen. "Abends hatten immer ein paar Schüler ihre Gitarren dabei und jeder hat das gespielt, was ihm gerade eingefallen ist. Wir haben dann alle einfach mitgemacht", erzählt die 19-jährige Lisa-Marie Kauck, die bei dem Austausch dabei war. Der südafrikanische Schüler Dominiques spielte oft eines seiner selbstgetexteten Lieder, daraus entwickelte sich dann der Text für ihren gemeinsamen Song. Die Idee, an einem Wettbewerb teilzunehmen, hatte ihre Lehrerin Stefanie Höcherl, die schon zuvor von dem "Eine Welt Song Contest" gehört hatte.

Der Text des Liedes entstand aus den Erfahrungen, die die Schüler während ihres Aufenthalts gemacht haben. Sie haben bei dem Projekt viel über die Themen Migration und Fremdenhass gesprochen. "Der Gedanke war, einen Weg zu finden, ungleiche Lebensbedingungen auszugleichen, und so in einer Welt besser gemeinsam leben zu können", erklärt Höcherl. Das Lied kommt sehr gut an: "Der Song gefällt mir, ich mag den Text, denn es ist kein 0815-Lied, wir singen gemeinsam in verschiedenen Sprachen", sagt Kauk. Deutsch, Englisch, Afrikaans und isiXhosa, eine in Südafrika weit verbreitete Sprache, der Liedtext ist viersprachig. Das Musikvideo zeigt Szenen ihres Südafrika-Aufenthaltes und soll die Diversität der Gruppe widerspiegeln.

"Die Herausforderung des Projekts war groß, weil nicht nur verschiedene Kulturen, sondern auch Jugendliche mit verschiedenen Lebensumständen aufeinander trafen", erklärt Höcherl. Die deutschen Schüler seien recht verwöhnt, kämen aus einem reichen Münchener Vorort. Die südafrikanischen Schüler seien hingegen aus einer sehr einfachen Wohngegend. Durch das Singen und Tanzen haben sie eine gemeinsame Sprache gefunden, die diese Verschiedenheiten umgehen kann. "Beim Theaterspielen waren alle gleich, diese Unterschiede sind nicht weiter aufgefallen", so Höcherl weiter.

Die Gruppe nimmt mit ihrem Lied am Song-Contest von "Dein Song für eine Welt" teil. Die Gewinner dürfen unter anderem ihr eigenes Musikvideo unter professioneller Anleitung aufnehmen, auf großen Bühnen auftreten und sich über Geldpreise freuen. Die Gruppe des COG hofft auf einen möglichst guten Platz, sie sieht beim Sonderpreis Afrika recht gute Chancen. "Der Contest ist nur ein Zuckerl, da wir das Geld gut in unserem Projekt gebrauchen können. Wir möchten einfach unser tolles Projekt möglichst vielen zeigen", sagt Höcherl. "Schön wäre, wenn wir so weit kommen, dass wir zum Eine-Welt-Festival eingeladen werden." Dann dürfen auch die südafrikanischen Jugendlichen kommen. Unter www.eineweltsong.de kann man für die Unterschleißheimer und ihren Song "EuropAfrican Exchange against Xenophobia - I wish I could sing" abstimmen. Das Voting dauert bis zum 4. September; Likes auf der Facebook-Seite Einewelt-Song-Contest bringen ebenfalls Stimmen.

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