Wer die Menschen im Großraum München fragt, was ihnen das Leben hier am meisten verleidet, bekommt zuverlässig zwei Antworten: die horrend steigenden Mieten und der massiv zunehmende Verkehr. Beide Entwicklungen hängen unmittelbar zusammen. Weil sich immer weniger Menschen die astronomischen Immobilienpreise in Stadt und Umland leisten können, sind immer mehr gezwungen, immer weiter rauszuziehen - und in der Folge täglich zur Arbeit zu pendeln. Und weil gleichzeitig der Zuzug in die Region wächst und wächst, ist das Ergebnis jeden Tag auf den Straßen zu erleben: Staus und stockender Verkehr auf allen Ring- und Einfallstraßen.
Das überörtliche Bündnis konservativer Kommunalpolitiker, das jetzt gemeinsam nach einer Lösung der gemeinsamen Verkehrsprobleme suchen will, kann sich also des Beifalls eines Großteils der Bevölkerung im Münchner Osten sicher sein. Diese erlebt seit Jahren, dass der Verkehr immer schlimmer wird. Egal ob B 471, B 304, St 2079 oder M 25 - wer täglich auf einer dieser Straßen unterwegs ist oder entlang einer dieser Hauptverkehrsachsen wohnt, wünscht sich nur eines: den schnellstmöglichen Bau von Umgehungs- und Entlastungsstraßen.
Doch seit Jahren geht nichts voran. Zum einen, weil jede Gemeinde alleine vor sich selbst hinwurschtelt, zum anderen weil gerade in rot-grün beherrschten Gemeinderäten Straßenbau oft als Teufelszeug gilt. Mit ihrer Initiative führen die Kommunalpolitiker aus Grasbrunn, Hohenbrunn, Putzbrunn und Höhenkirchen daher vor allem die dortigen Bürgermeister vor. Denen ist es im Gegensatz zu Boger, Bußjäger und Co. bisher nicht gelungen, eine interkommunale Arbeitsgruppe an einen Tisch zu bekommen, um sich des gemeinsamen Problems anzunehmen. Eines ist aber auch klar: Auch der Bau neuer Straßen wird dieses nicht endgültig lösen.