Kirchheim:Umstrittener Pflanzenschutz

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Momentan wird deshalb auf EU-Ebene diskutiert, ob es verboten werden sollte. Die Grünen in Kirchheim wollten dieser Entscheidung vorgreifen und in bestehende Pachtverträge ein Verbot aufnehmen. Doch der Bauausschuss lehnte den Antrag ab.

Glyphosat ist die am häufigsten verwendete Chemikalie auf Deutschlands Äckern. Sie wird in der Landwirtschaft genutzt, aber auch in Parks und Gärten. Doch das Mittel ist umstritten: Die internationale Agentur für Krebsforschung, aber auch die Weltgesundheitsorganisation warnen, dass Glyphosatz krebserregend sei. Andere Studien, zum Beispiel von der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, kommen zu einem anderen Ergebnis. Sie sehen keine Gefahr für die Bevölkerung. Diesem Urteil wird sich die EU-Kommission voraussichtlich anschließen und das Mittel neun weitere Jahre zulassen.

"Aber wenn Glyphosat wirklich so giftig ist, ist es mir eigentlich wurscht, was die EU macht", sagte Susanne Merten-Wente von den Grünen. Auch Marcel Prohaska (SPD) trat für ein Verbot ein: "Ich neige eher zu einer Risikominimierung." Johann Hausladen (CSU) jedoch verwies darauf, dass eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung der Felder kontrolliert werde. "Aktuell sieht es nicht danach aus, als ob Glyphosat tatsächlich krebserregend ist." Mit sieben zu fünf Stimmen wurde der Antrag der Grünen schließlich abgelehnt. Doch das Gremium einigte sich darauf, zeitnah einen Informationsabend zum Thema Pflanzenschutzmittel in Kirchheim zu veranstalten.

© SZ vom 14.05.2016 / chrh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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