Kirchheim:Übung ist alles

Kirchheim: Was ist zu tun, wenn ein Bus umgestürzt ist und es viele Verletzte gibt? Ehrenamtliche Mimen des Roten Kreuzes spielten überzeugend die Opfer.

Was ist zu tun, wenn ein Bus umgestürzt ist und es viele Verletzte gibt? Ehrenamtliche Mimen des Roten Kreuzes spielten überzeugend die Opfer.

(Foto: Feuerwehr Kirchheim)

Die Feuerwehren aus Kirchheim und Heimstetten proben den Ernstfall

Kirchheim - Ein umgekippter Bus, zwei demolierte Autos, 30 Opfer mit offenen Brüchen und blutigen Wunden. Für die Feuerwehren Kirchheim und Heimstetten kein alltäglicher Einsatz - vor allem weil es kein echter war. Wie die Einsatzkräfte jetzt meldeten, übten 100 Ehrenamtliche an der Überrheiner Straße den Ernstfall und vergaßen dabei, dass die Verletzten bloß Schauspieler waren - mit Farbe und Kunstblut geschminkt.

Um 14 Uhr alarmierte Übungsleiter Andreas Holz per Funk die Feuerwehren und den Rettungsdienst. Meldung: "Verkehrsunfall mit einem Bus und mehreren Pkw. Personen in Gefahr." Das Szenario, das sich den Einsatzkräften bot, war ein wildes. Beschädigte Autos, ein umgekippter Bus, Rauch und vor allem viele schreiende Verletzte - gespielt von der Mimengruppe des Bayerischen Roten Kreuzes. Mit Sägen, Spreizern und Scheren verschafften sich die Rettungskräfte Zugang zu den Fahrzeugen. Ihnen kam ein geschockter Jugendlicher auf wackligen Beinen entgegen. Eine blutüberströmte Frau schrie einen Feuerwehrmann an, dass er endlich ihren Mann retten solle, der noch im Bus eingeklemmt sei. "Das lässt dich für einen Moment vergessen, dass es nur eine Übung ist", sagt Feuerwehrmann Michael Karrasch.

Sogar eine weibliche Einsatzkraft spielte bei dem großen Theater mit. Sie gab vor, aufgrund des Stresses Kreislaufprobleme zu haben und notfallpsychologisch versorgt werden zu müssen. Nach einer Schrecksekunde ihrer Kollegen die große Erleichterung: Schließlich war das Ganze ja bloß ein großes Spiel.

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