Dass Flächen für die Erholung in der Region immer weiter schrumpfen, ist kein Geheimnis: Wohnungen werden gebaut, Straßen, Gewerbegebiete. Doch offenbar sind viele mit dieser Entwicklung nicht einverstanden. In den vergangenen Wochen zeigten sich verschiedene Parteien und Gruppierungen in Kirchheim besorgt um den Heimstettener See. Die CSU stellte einen Antrag, das Naherholungsgebiet zu sichern und - wenn möglich - zu erweitern, ebenso wie die SPD, der Bund Naturschutz und ein Bürger auf der Bürgerversammlung Ende November. Nun hat der Gemeinderat beschlossen, einen Fachplaner für die Weiterentwicklung des Gebiets einzusetzen, der ein Landschaftskonzept entwickeln soll - so ähnlich wie das des Heideflächenvereins im Münchner Norden. Ziel ist dabei, auch die Nachbargemeinden Aschheim und Feldkirchen einzubinden - was ihre Ideen betrifft, aber auch finanziell. Dazu fanden bereits erste Gespräche der drei Kommunen statt.
Außerdem wurde der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München mit einer ersten Vorstudie beauftragt. Aus dieser geht hervor, dass eine zukünftige Form der Erholungsnutzung nur interkommunal zu bewältigen ist. Der Verband schlägt deshalb vor, dass die Gemeinden Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim einen Ideenwettbewerb für die Freiflächen ausloben oder sich gemeinsam für die bayerische Landesgartenschau bewerben sollten. Für die Gartenschau 2022 klappt das nicht mehr, da ist die Bewerbungsfrist bereits verstrichen. Grundsätzlich aber dürfe es keine Denkverbote geben, sagte Bürgermeister Maximilian Böltl (CSU) in der Sitzung am Montag. Dass es die Christsozialen mit dem Thema tatsächlich ernst meinen, bezweifelte Wolfgang Heinz-Fischer von der Gruppierung VFW. Gleichzeitig plane die Partei eine Westtangente zum Autobahnring A 99, die durch das Gebiet führen würde. Böltl betonte, dass diese Pläne momentan nicht mehr verfolgt würden. Erfreut zeigte sich Thomas Etterer von der SPD. Die Diskussion um den Schlachthof habe gezeigt, wie angreifbar das Naherholungsgebiet ist.