Kirchheim:Gymnasium warnt vor Scheitern

Ein Nein beim Bürgerentscheid könnte Neubau erheblich verzögern

Die Schulfamilie des Kirchheimer Gymnasiums wirbt eindringlich dafür, sich beim anstehenden Bürgerentscheid zur Bebauung der Ortsmitte Kirchheim für die vorgelegten Pläne auszusprechen. Bei einer mehrheitlichen Ablehnung des Projekts, so fürchten Leitung, Schüler, Lehrer und Eltern, müssten sie mit empfindlichen Verzögerungen beim Neubau des Gymnasiums rechnen.

In einem offenen Brief auf der Internetseite der Schule, der zu Schuljahresbeginn auch an die Schülereltern verschickt wurde, machen die Beteiligten deutlich, wie wichtig und dringend ein Neubau für das Gymnasium ist. Das bestehende Schulhaus an der Heimstettner Straße weise, obgleich erst 36 Jahre alt, erhebliche Mängel auf. Die Temperaturen in den Klassenzimmern stiegen im Sommer stark an und fielen im Winter stark ab, in der Vergangenheit gab es Wassereinbrüche im Gebäude. Zudem beklagt die Schulleitung akuten Platzmangel. Das naturwissenschaftliche Gymnasium war ursprünglich nur für 800 Schüler ausgelegt, aufgrund stark steigenden Zulaufs wurde die Kapazität durch einen Anbau auf 1200 Schüler erhöht. Allerdings besuchten inzwischen bald 1300 Jugendliche das Gymnasium, argumentiert die Schulfamilie - Prognose steigend.

Den Neubau hat der Zweckverband Staatliche Weiterführende Schulen im Osten des Landkreises bereits einstimmig beschlossen. Der Standort soll unweit des alten liegen und Teil der neuen Ortsmitte Kirchheims sein. Über dieses "Strukturkonzept 2030" stimmen die Kirchheimer am 24. September ab - insgesamt. Die Schulfamilie sieht deshalb die Gefahr, dass sich der Neubau verzögern könnte, würden die Bürger die Pläne zur neuen Mitte ablehnen. In diesem Fall müssten "alle bisherigen Planungen ad acta gelegt werden, der Zweckverband erneut mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück beginnen und wieder ein europaweites Architektenverfahren für den Schulbau starten. Es käme zu einer weiteren Verzögerung von circa drei Jahren", heißt es in dem Brief.

Eine solche Verzögerung sei durchaus eine realistische Einschätzung, sagt SPD-Gemeinderat Stephan Keck, Mitglied der Projektgruppe Kirchheim 2030. Der Grundsatzbeschluss zum Bau des Gymnasiums besteht. Über den Standort könnte allerdings neu verhandelt werden.

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