Kirchheim:Erst Party, dann Baustelle

Kirchheim: Beim Tag der Blasmusik geben zwölf verschiedene Kapellen Standkonzerte an den Maibäumen in Kirchheim, Heimstetten und Hausen. Das Foto zeigt die Musikkapelle Kirchheim in Heimstetten.

Beim Tag der Blasmusik geben zwölf verschiedene Kapellen Standkonzerte an den Maibäumen in Kirchheim, Heimstetten und Hausen. Das Foto zeigt die Musikkapelle Kirchheim in Heimstetten.

(Foto: Gemeinde Kirchheim)

Kirchheimer und Heimstettener feiern die Zusammenlegung der beiden Gemeinden vor 40 Jahren dort, wo bald das neue Rathaus entsteht

Von Christina Hertel, Kirchheim

Trauerflor hängt am Heimstettener Ortsschild, als am 1. Mai 1978 die Gebietsreform in Kraft tritt. An diesem Tag wurde aus beiden eigenständigen Gemeinden Kirchheim und Heimstetten eine Kommune. Wer das schwarze Band anbrachte, ist nicht bekannt. Doch offensichtlich hielt sich die Begeisterung in Grenzen. 40 Jahre später will Gemeinde den Zusammenschluss feiern. Von Donnerstag bis Sonntag, 5. bis 8. Juli, veranstaltet Kirchheim ein viertägiges Volksfest - mit Kettenkarussell, Autoscooter und Schiffschaukel. Und mit Bands, Feuerwerk, Blasmusik und einem Festzelt-Auftritt des Ministerpräsidenten.

Stattfinden wird das Fest auf dem alten Volksfestplatz, auf dem bald das neue Rathaus gebaut wird. Bis etwa 2002 wurde dort regelmäßig gefeiert, dann hat sich die Gemeinde entschieden, stattdessen das Dorffest im Kirchheimer Ortskern abzuhalten. "Nun wollen wir den alten Volksfestcharakter wieder aufleben lassen", sagt Kulturreferentin Katharina Ruf, die das Fest mitorganisierte.

Etwas Besonderes sind an dem Volksfest vor allem zwei Programmpunkte: Zum einen tritt der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Samstag von 19 Uhr an im Festzelt auf. Eine CSU-Wahlkampf-Veranstaltung, sagt Ruf, sei das aber nicht. Söder sei als bayerischer Ministerpräsident eingeladen, es werde keine CSU-Plakate oder -Flaggen geben. Im Vorfeld von Söders Auftritt muss die Gemeinde strenge Sicherheitsregeln befolgen und das Festzelt von zwischen 17 und 18 Uhr komplett leeren. Wer danach wieder hinein möchte, muss sein Taschen kontrollieren lassen und darf keine spitzen Gegenstände mit ins Zelt nehmen.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Tag der Blasmusik, den der Landkreis München mitorganisiert und für den sich die Gemeinde bereits vor zwei Jahren bewerben musste. Er beginnt am Sonntag um 10 Uhr mit Gottesdiensten in den evangelischen und katholischen Kirchen. Anschließend spielen zwölf verschiedene Blaskapellen von 11 Uhr an Standkonzerte an den Maibäumen in Kirchheim, Heimstetten und Hausen. Mit dabei sind unter anderem die Blasmusik Aschheim, das Sinfonische Blasorchester Grünwald und das Blasorchester Ismaning. Von 12.30 Uhr an ziehen mehr als 800 Musiker und Kirchheimer Vereinsmitglieder ins Festzelt ein. Dort spielen alle Blaskapellen gemeinsam zwei Lieder und singen die Bayernhymne.

So ungewöhnlich wie das Fest endet, so beginnt es auch: Nämlich nicht mit dem Anzapfen, sondern mit einem Kulturabend. Am Donnerstag von 19 Uhr an stehen "Leo Meixner's Cubavaria" auf der Bühne. Sie spielen eine Mischung aus kubanischen Rhythmen und bayerischer Volksmusik. Meixner sang früher in der Band "CubaBoarische", die mit einem ähnlichen Sound in Festzelten auftrat. Der Fassanstich folgt erst einen Tag später, am Freitag um 19 Uhr. Anschließend tritt die Coverband "Heavy Crunch" auf.

Der Samstag ist den Kindern und den Senioren gewidmet. Von 11 Uhr an zahlen Kinder bei Fahrgeschäften nur die Hälfte des Preises. Und Kirchheimer, die älter als 65 sind, bekommen zwischen 14 und 17 Uhr einen Kuchen und einen Kaffee gratis. Für alle schön anzuschauen: Ein großes Feuerwerk erleuchtet den Kirchheimer Nachthimmel von 22 Uhr an.

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