Kirchheim:Das Gyki ist bunt

Thomas Hitzlsperger, der frühere Fußball-Nationalspieler, spricht mit Schülern, Kirchheim am Gymnasium

Toleranz war auch in der Vergangenheit ein wichtiges Thema an der Schule - zum Beispiel bei einer Diskussion mit Thomas Hitzlsperger (rechts).

(Foto: Florian Peljak)

Gymnasium Kirchheim ist künftig eine "Schule ohne Rassismus"

Von Verena Fücker, Kirchheim

Das Gymnasium Kirchheim tritt an diesem Freitag dem Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" bei. In dem Schulnetzwerk sollen Schüler gemeinsam mit Lehrern und Eltern die Frage beantworten: Wie wollen wir im Land der Vielfalt zusammenleben? "Der Wunsch, diesem Netzwerk beizutreten ist von den Schülern ausgegangen", erzählt Lehrer Philipp Aigner, der den Arbeitskreis "Buntes Gyki" organisiert und Englisch sowie Französisch unterrichtet.

Im Gymnasium Kirchheim werden Schüler, Eltern und Lehrer alle vier Jahre befragt, wie zufrieden sie mit der Schule sind und was man noch verbessern kann. Für alle hatte bei der letzten Umfrage besonders eine Sache Priorität, so Aigner: "Sozialkompetenzen und Werteorientierung waren allen Befragten sehr wichtig. Ich habe dann eine Gruppe aus allen Beteiligten organisiert, in der wir besprochen haben, was man machen kann, um das an unserer Schule noch weiter auszubauen. Zwei Schüler kamen dann auf die Idee, dass wir uns dem Netzwerk anschließen sollen." Mittlerweile sind neun Schüler im Arbeitskreis engagiert, der die ganze Schule in seine Aktionen einbindet. Um noch mehr Schüler zu erreichen, sind sie auch als "buntes_gyki" auf dem sozialen Netzwerk Instagram aktiv und berichten dort von ihrer Arbeit.

Ins Netzwerk "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" kann eine Schule nicht einfach so aufgenommen werden. Sie muss zunächst zeigen, dass sie sozial engagiert ist und für Toleranz, Vielfalt und Courage steht. Seit Januar 2015 gab es im Gymnasium Kirchheim deswegen verschiedene größere und kleinere Veranstaltungen.

So war zum Beispiel Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger in der Schule zu Gast. Er diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern über Homosexualität und Homophobie im Fußball, aber auch in der Schule. Bei einer eher kleineren Aktion verteilten die Schüler des Arbeitskreises "Buntes Gyki" Schaumküsse mit verschiedenem Schoko-Überzug an ihre Mitschüler - Motto: "Wir sind innen alle gleich, auch wenn wir von außen anders aussehen."

Die Aufnahme ins Netzwerk soll am Freitag gefeiert werden. "Wir haben an unserer Schule eigentlich keine Probleme mit Rassismus, aber Toleranz, Werte und Sozialkompetenzen sind wichtig und ich denke, man muss seinen Blick immer wieder auf dieses ganze Thema richten", sagt stellvertretende Schulleiterin Lilly Nürnberger. Am Gymnasium Kirchheim gibt es deswegen seit Sommer einen weiteren Arbeitskreis, in dem sich Schüler für die Flüchtlingshilfe engagieren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: