Kinderbetreuung:Höhenkirchen holt auf

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Gemeinde zählt fast 600 Betreuungsplätze für Kinder. Doch der Bedarf steigt weiter

Von Antonia Hofmann, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Gut abgeschnitten: In Sachen Kinderbetreuung erfüllt die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn eine Vorreiterrolle. Das geht aus der Kinderbetreuungsanalyse 2015/2016 vor, die in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag vorgestellt wurde. Robert Hobelsberger und Stephan Mahlert von MUC-Consulting lobten die Gemeinde für ihre vorausschauende Planung. Knapp 600 Betreuungsplätze bestehen heute in Höhenkirchen-Siegertsbrunn, 2013 waren es noch fast hundert weniger. Die Zahl der Kinderpfleger kletterte von rund 50 auf 66 Stellen.

Besonders in der Kleinkindbetreuung hat die Gemeinde aufgeholt: Erst 2009 eröffnete die erste Krippe, heute stehen bereits mehr als hundert Krippenplätze zur Verfügung. Vor fünf Jahren war der Gemeinde noch ein Defizit von 50 Krippenplätzen bis 2015 prognostiziert worden. Seit Januar 2014 entspricht die Zahl der Betreuungsplätze für Kleinkinder dem gesetzlichen Mindestanspruch. Bis 2018 wird der Gemeinde sogar ein Plus von 20 Krippen- und 15 Kindergartenplätzen prognostiziert. Einzig bei der Betreuung von Schulkindern wird es knapp: Hier werden in zwei Jahren laut Prognose zehn Hortplätze fehlen. Eine Schwierigkeit für die Kinderbetreuung im Ort sieht Mindy Konwitschny (SPD) auch in den "leeren" Betreuungszeiten. Manche Eltern buchten mehr Stunden, als sie am Ende tatsächlich für ihr Kind in Anspruch nehmen würden.

Zwar kann die Gemeinde mit der Entwicklung sehr zufrieden sein, sich nun zurückzunehmen, wäre laut den Beratern aber das falsche Signal. Denn auch in Zukunft wird der Bedarf an Betreuungsplätzen steigen - auch durch die Zahl der Flüchtlingskinder. Nach dem momentanen demografischen Stand und durch entsprechende Planung der Gemeinde könne aber "in den nächsten Jahren nichts schief gehen".

Und Höhenkirchen-Siegertsbrunn plant weiter: Von September an werde es im Gemeindekindergarten in der Bahnhofsstraße auch eine integrative Gruppe mit körperlich oder geistig behinderten Kindern geben, teilte Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) dem Gemeinderat mit. Zudem werde im selben Haus eine Großtagespflege für Kinder verschiedenen Alters untergebracht. Mayer erklärte außerdem, dass die Gemeinde momentan prüfe, ob sich eine solche Einrichtung auch im Haus der Alten Apotheke auf dem Ruf-Gelände verwirklichen lasse. Im Gebiet südlich der Brunnthaler und westlich der Rosenheimer Straße fehle es allerdings noch an einer Betreuungsmöglichkeit, so Mayer. Hier müsse in der Zukunft ein weiteres Kinderhaus geplant werden.

© SZ vom 05.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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