Verständigung durch Sport:Abseits gibt's nicht

Verständigung durch Sport: Bei dem Hallenfußball soll der Spaß im Vordergrund stehen.

Bei dem Hallenfußball soll der Spaß im Vordergrund stehen.

(Foto: joergensen.com)

Helferkreise aus Taufkirchen, Ottobrunn und Unterhaching organisieren ein Fußballturnier für Flüchtlinge.

Von Michael Morosow, Taufkirchen

Den letzten Schliff wollen sich die jungen Fußballer aus Afghanistan, Syrien und afrikanischen Staaten an diesem Dienstag bei einem lockeren Kick in der Taufkirchner Dreifach-Turnhalle im Sportzentrum geben. Am kommenden Sonntag, 14. Februar, wollen die beiden Mannschaften des Taufkirchner Helferkreises Asyl an gleicher Stelle zum sportlichen Sieg stürmen.

Das wird nicht einfach werden, denn auch die gegnerischen Mannschaften bereiten sich mit Lust und Eifer auf das kleine Fußball-Hallenturnier vor. Sechs Mannschaften werden an den Start gehen, je zwei von jedem der Helferkreise Taufkirchen, Ottobrunn und Unterhaching. Dass auch in ihren Ländern gepflegter Fußball gespielt wird, haben die jungen Kicker schon mehrere Male unter Beweis gestellt; die in Unterhaching lebenden Flüchtlinge zum Beispiel hatten im Vorjahr unter der Regie von Spielertrainer Marco Fechner in einem Freundschaftsspiel die zweite Mannschaft von Fortuna Unterhaching mit 6:0 abgefertigt.

Auch die Kuchenfrage ist beantwortet

Die Organisation des kleinen Fußballturniers liegt in den Händen von Johannes Groha vom Taufkirchner Helferkreis, der nach eigenen Worten keine große Mühe damit hatte, die Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Aus den Helferkreisen Unterhaching und Ottobrunn sei sofort eine Beteiligung zugesagt worden, sagte Groha. Es stehe auch bereits fest, wer Kuchen backt und wer sie verkauft. "Und ein Händler von der Großmarkthalle spendet Obst für Spieler und Zuschauer", freut sich Groha, der nur noch ein kleines Problem sieht: In der Turnhalle darf nicht mit x-beliebigen Turnschuhen gespielt werden, es müssen hallentaugliche Schuhe mit hellen Sohlen sein.

Den Taufkirchner Asylbewerbern seien solche Schuhe bereits gespendet worden, aber Unterhaching habe noch Probleme, sagt Johannes Groha und verbindet diese Feststellung mit dem Aufruf: Wer Hallenschuhe entbehren kann, soll sie am Sonntag mitnehmen.

Vor allem Flüchtlinge sollen auf dem Platz stehen

Das Turnier in der Taufkirchner Sporthalle beginnt um 14 Uhr. Jeder Helferkreis stellt zwei Teams aus seiner Asylunterkunft, bestehend aus mindestens sechs Spielern (Torwart und fünf Feldspieler). Bei den Spielern sollte es sich hauptsächlich um Flüchtlinge handeln. "Bei uns in Taufkirchen spielen zwei bis drei Einheimische mit", verrät Groha. Die Spieldauer beträgt zwei Mal zwölf Minuten, ohne größere Pause zwischen den Halbzeiten. Der Strafraum wird durch den Handballkreis bestimmt.  Die Abseitsregel ist aufgehoben.  Es wird mit Toraus und Bande auf den Seitenlinien gespielt.

Jedes Team stellt zusätzlich einen Schiedsrichter. Johannes Groha geht dabei davon aus, dass die Fußballspiele fair geführt werden, so wie er die Spieler aus der Taufkirchner Asylbewerber-Unterkunft kennt. "Da gibt es unter den Leuten keinen Streit, die spielen alle sehr fair", berichtet der Organisator.

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