Kaufhauskollektiv in München:Designer der Stadt, vereinigt euch!

Brezn-Ring, Filz-Laptoptasche oder ein Unikat-Shirt: Im Kaufhauskollektiv bieten 26 Münchner Designer ihre individuell und in München gefertigten Waren an.

B. Wild

Als Jungdesigner in München einen eigenen Laden aufzumachen, ist eine echte Herausforderung. "Das ist richtig teuer, wegen der hohen Mieten", sagt Iris Müller-Borchers. Die Taschen-Designerin und Inhaberin des Labels Frutti di amore muss es wissen. Sie stand Jahre lang vor dem Problem, wo sie denn ihre handgefertigten Taschen verkaufen solle. Und so kam sie zusammen mit Daniela Mülhaupt auf die Idee, sich mit anderen Designern, Künstlern und Handwerkern zusammenzuschließen - und einen eigenen temporären Laden aufzumachen.

Kaufhauskollektiv

Daniela Mülhaupt (links) und Iris Müller-Borchers in ihrem Kaufhauskollektiv am Gärtnerplatz.

(Foto: Beate Wild)

Bereits zum zweiten Mal bieten die beiden Münchnerinnen mit dem Kaufhauskollektiv Nachwuchsdesignern eine temporäre Verkaufsplattform. In einem gemeinsamen Laden in der Nähe vom Gärtnerplatz wird die Ware ausgestellt und verkauft.

"Viele junge Kreative schrecken vor dem unternehmerischen Risiko, sich selbstständig zu machen, zurück", sagt die 36-Jährige. Oftmals würden sie ihre Ware auf diversen Märkten feilbieten. Weil das auf die Dauer aber keine befriedigende Lösung ist und man damit auch nicht besonders viele Kunden erreicht, kommt das Konzept mit dem gemeinsamen Laden auf Zeit gut an. Waren beim ersten Verkauf im Sommer im Westend nur 16 Marken beteiligt, sind es dieses Mal schon 26.

Im Kaufhauskollektiv findet man T-Shirts etwa von Müllerin, Accessoires von Mei, schee, Geldbeutel von Heels Angels, Kindersachen von Hoppalala oder einen silbernen Brezn-Ring der Goldschmiedin Stephanie Berger. Alle beteiligten Designer stammen aus München und Umgebung. Und sämtliche Produkte werden in München produziert. "Das ist das Besondere daran, wo sonst bekommt man das noch?", sagt Müller-Borchers.

Für die Künstler bietet dieser temporäre Laden die Möglichkeit, neue Käufer zu erreichen, weil das Kaufhauskollektiv von Viertel zu Viertel zieht und so herumkommt in der Stadt. Außerdem kümmern sich Mülhaupt und Müller-Borchers um das Marketing und den Internetauftritt. "Auch damit ist den Künstlern sehr geholfen, viele wissen nicht so recht, wie sie das anpacken sollen", sagen die beiden.

In dem kleinen Geschäft in der Corneliusstraße 2 können die Kunden die Produkte noch bis 14. Dezember unter die Lupe nehmen. Danach können sämtliche Sachen noch über die Internetseite www.kaufhauskollektiv.de bestellt werden.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 11 - 19 Uhr.

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