Kampfabstimmung:Florian Hahn ist neuer CSU-Chef

Kampfabstimmung: Handschlag der Kontrahenten: Kerstin Schreyer-Stäblein mit Florian Hahn (rechts) und dem bisherigen Vorsitzenden Ernst Weidenbusch.

Handschlag der Kontrahenten: Kerstin Schreyer-Stäblein mit Florian Hahn (rechts) und dem bisherigen Vorsitzenden Ernst Weidenbusch.

(Foto: Claus Schunk)

Der Bundestagsabgeordnete setzt sich auf der Kreisdelegiertenversammlung in einer Kampfabstimmung mit 57 Prozent der Stimmen gegen Kerstin Schreyer-Stäblein durch und wird Nachfolger von Ernst Weidenbusch

Von Martin Mühlfenzl und Lars Brunckhorst, Aschheim

Die CSU im Landkreis wird künftig von Florian Hahn geführt. Bei der Kreisdelegiertenversammlung der CSU München-Land am Mittwochabend in Aschheim setzte sich der Bundestagsabgeordnete in einer Kampfabstimmung gegen Kerstin Schreyer-Stäblein durch. 126 der 233 Delegierten votierten in geheimer Abstimmung für den Putzbrunner. Das entspricht 57 Prozent der abgegebenen 220 Stimmen. Auf die Landtagsabgeordnete aus Unterhaching entfielen 91 Stimmen. Drei Stimmen waren ungültig.

Die Entscheidung war vor der Delegiertenversammlung am Mittwochabend im Aschheimer Feststadl mit Spannung erwartet worden. Denn es hatte keinen klaren Favoriten gegeben. Der Kreisvorstand hatte vor der Wahl auf eine Empfehlung zugunsten eines Bewerbers verzichtet und auch von den Parteimitgliedern und Delegierten war vor der Versammlung keine eindeutige Präferenz zu erfahren. Beide Bewerber gelten als politische Schwergewichte in ihrer Partei und haben starke Unterstützer. Die beiden Kandidaten hatten auf einen parteiinternen Wahlkampf verzichtet.

In der Versammlung am Mittwochabend warben beide Kandidaten in leidenschaftlichen Reden eindringlich um die Stimmen der Delegierten. Hahn, der als erstes ans Mikrofon trat, versuchte, das Hauptargument seiner Gegner zu entkräften, als Abgeordneter in Berlin sei er zu weit entfernt. "Ich bin nicht die Feuerwehr, aber in Krisensituationen noch am selben Tag hier." Schreyer-Stäblein betonte ihren "Heimvorteil". Als Landtagsabgeordnete habe sie die "Zeit und Energie", den Kreisverband zu führen.

Zu dem für die CSU im Landkreis unüblichen Duell war es gekommen, weil der Haarer CSU-Landtagsabgeordnete Ernst Weidenbusch Anfang des Jahres überraschend seinen Rückzug vom Kreisvorsitz angekündigt hatte. Er wolle künftig mehr Zeit mit seiner Frau Claudia haben, begründete der 52-Jährige seine Entscheidung, nicht erneut zu kandidieren. Weidenbusch hatte zwölf Jahre unangefochten an der Spitze des CSU-Kreisverbands München-Land gestanden und sich in dieser Zeit den Ruf erworben, den mitgliederstarken Verband mit "harter Hand" zu führen.

In seiner Abschiedsrede sagte Weidenbusch, er übergebe ein "gut bestelltes Haus". Es sei daher der richtige Zeitpunkt, die Verantwortung in "jüngere Hände" zu legen. Zugleich kündigte er aber an, bei der Landtagswahl 2018 wieder antreten zu wollen. Landrat Christoph Göbel dankte Weidenbusch ausdrücklich für dessen Einsatz, insbesondere im Kommunalwahlkampf 2014. Mit seiner Hilfe sei es gelungen, das Landratsamt von der SPD zurückzuerobern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: