Jubiläum auf Burg Schwaneck:Die ganze Kreativität des Lebens

Jubiläum auf Burg Schwaneck: Toni und Aline in luftiger Höhe: Baumkletterer im Naturerlebniszentrum in Pullach.

Toni und Aline in luftiger Höhe: Baumkletterer im Naturerlebniszentrum in Pullach.

(Foto: Claus Schunk)

Das Naturerlebniszentrum des Kreisjugendrings wurde vor 25 Jahren gegründet. Zur Feier haben Jugendliche und Künstler eine Ausstellung kuratiert

Von Melanie Artinger, Pullach

Junge Menschen für die Schönheit und Vielfalt natürlicher Lebensräume zu begeistern, so lautet das Ziel des Naturerlebniszentrums unter der Trägerschaft des Kreisjugendrings (KJR) München-Land. Am vergangenen Freitag feierten Wegbegleiter und Ehrenamtliche ein Jubiläum. Seit 25 Jahren lernen Kinder und Jugendliche auf Burg Schwaneck auf spielerische Weise einen verantwortungsbewussten und nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Anke Schlehufer startete 1992 das "Projekt Umweltpädagogik" alleine. Ihre Aufgabe war es, die ökologische Bildung in möglichst viele Bereiche zu integrieren. Bereits vier Jahre später wurde daraus eine anerkannte Umweltstation und das Projekt wuchs bald um eine weitere festangestellte Mitarbeiterin. Hier wurde auch die erste Stelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim KJR München-Land geschaffen. Im Jahr 2000 wurde schließlich der Neubau des Naturerlebniszentrums eingeweiht.

Heute bietet das Naturerlebniszentrum zahlreiche Umweltbildungsangebote an: von der 1. bis zur 4. Klasse erforschen Schulklassen gemeinsam die Lebensräume von Amsel oder Wasserfloh, bis zur 7. Klasse diskutieren die Kinder nachhaltige Lebensstile und Konsumgewohnheiten. Und in den Ferien werden Workshops oder Erlebniswochen angeboten, in denen die jungen Teilnehmer essbare Pflanzen kennenlernen oder mit Naturmaterialien basteln.

Auch ein Rap-Video ist Teil der Ausstellung

Auf Burg Schwaneck, dem Bildungszentrum des KJR, finden regelmäßig Projekte zu aktuellen Trends und gesellschaftsrelevanten Themen statt. In den vergangenen beiden Jahren beschäftigten sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Wert von Biodiversität und kultureller Vielfalt. Migration und Wandel sollten dabei als Überlebensprinzipien und Chancen verstanden werden. So war das Ziel der "Interkulturellen Werkstatt" die Integration der 110 minderjährigen Flüchtlinge, die von Herbst 2015 bis Ende März dieses Jahres auf Burg Schwaneck lebten. "Das Wichtigste war dabei für uns, ins Gespräch zu kommen," erklärt Schlehufer: "Die Welt ist nicht schwarz-weiß und die Lösungen sind vielfältig. Wir müssen uns fragen: Wie können wir lebendige Vielfalt erhalten? Denn darin steckt die ganze Kreativität des Lebens."

Das Ergebnis der interkulturellen Projektarbeit können Interessierte in der Ausstellung "Vielfalt in Natur und Kultur" im Naturerlebniszentrum noch das ganze Schuljahr bewundern. Neben den zahlreichen Werken Jugendlicher, die zum Ausdruck bringen, was Vielfalt, Werte und Zukunft für sie bedeuten, haben sich auch erwachsene Künstler mit Beiträgen eingebracht.

Schlehufer ist begeistert über die große Resonanz: "Mir gefällt besonders, dass unsere Ausstellung so bunt geworden ist. Das spiegelt auch die Vielfalt unserer Arbeit wieder." Schließlich beschäftigen sich zwölf der Ausstellungsstücke aus dem Referat Diversity mit dem Thema Inklusion. Und auch ein Rap-Video, das die Achtklässler des Pater-Rupert-Mayer Gymnasiums in Pullach während der Projekttage gedreht haben, ist Teil der Ausstellung.

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