Ismaning/Unterföhring:Gemeinsam gegen Lärm

Ismaning kämpft mit Unterföhring für Schutzmaßnahmen an der A 99

Von Sabine Wejsada, Ismaning/Unterföhring

Die Nachbargemeinden Ismaning und Unterföhring wollen gemeinsame Sache machen. Beim Thema Lärmschutz an der A 99 wollen die beiden Kommunen nicht nachgeben. Dieser muss optimiert werden, wenn der Autobahnring zwischen dem Kreuz München-Nord und der Anschlussstelle Haar auf acht Spuren ausgebaut wird. Geschehen soll dies durch Lärmschutzwände, ein Tempolimit und Flüsterasphalt.

Der Unterföhringer Gemeinderat hatte deshalb bereits im März beschlossen, vor der Erweiterung belastbare Zahlen über die zu erwartende Lärmbelastung zu bekommen und den Schutz vor noch mehr Krach zu erreichen. Zu diesem Zweck haben die Lokalpolitiker ein Fachbüro beauftragt, genaue Daten zum Lärm zu ermitteln, wenn der Verkehr auf der A 99 in diesem Bereich dauerhaft auf acht Fahrstreifen rollen wird. Bereits jetzt ist die A 99 zeitweise achtspurig nutzbar, weil bei hohem Verkehrsaufkommen die Standstreifen auf beiden Seiten freigegeben werden.

Unterföhring fordert auf der Länge des gesamten Gemeindegebietes, mindestens jedoch bis zur Brücke nördlich des Feringasees, eine Lärmschutzwand auf beiden Seiten der Autobahn. Diese müsse wenigstens sechs Meter hoch sein, wegen der nahen Wohnhäuser im Süden und auch der kleineren Siedlungen im nördlichen Bereich, so der Gemeinderat. Sollten sich die Verantwortlichen bei Regierung und Autobahndirektion gegen einen solchen Schutzwall sperren, will Unterföhring selbst tätig werden. Seit 2001 hält die Kommune 2,5 Millionen Euro für das Projekt Lärmschutz an der A 99 vor.

In dieselbe Kerbe schlägt nun auch Ismaning. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, sich mit dem Nachbarn Unterföhring zusammen zu tun, um die Anwohner vor noch mehr Lärm zu bewahren. Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) berichtete, er habe bereits mit seinem Kollegen Andreas Kemmelmeyer (parteifrei) gesprochen. Eine "konzertierte Aktion" sei wünschenswert, so der Ismaninger Gemeinderat.

Wer weiß, ob sich nicht noch andere Kommunen dem Anti-Lärm-Bündnis anschließen: Die Erweiterung des Autobahnrings erfolgt auf einer Länge von mehr als 18 Kilometern - zwischen dem Kreuz München-Nord und Haar. Betroffen davon sind immerhin viele Tausend Bürger in den Anrainergemeinden Ismaning, Aschheim, Kirchheim, Grasbrunn, Feldkirchen, Haar und Unterföhring.

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