Neuer Polizeichef in Ismaning:Vorsorge und Fürsorge

Neuer Polizeichef in Ismaning: Albert Bauer, der neue Leiter der Polizeiinspektion 26, ist für die Sicherheit in Ismaning und Unterföhring zuständig.

Albert Bauer, der neue Leiter der Polizeiinspektion 26, ist für die Sicherheit in Ismaning und Unterföhring zuständig.

(Foto: Claus Schunk)

Albert Bauer übernimmt die Leitung der Polizeiinspektion für Ismaning und Unterföhring, die für 27 000 Einwohner zuständig ist.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Von sieben auf zwei, das könnte von außen betrachtet eher nach einem Rückschritt klingen. Ist es aber nicht für Albert Bauer. Der Polizeihauptkommissar hat die sieben Südgemeinden Ottobrunn, Hohenbrunn, Aying, Sauerlach, Neubiberg, Putzbrunn, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Brunnthal, in denen die Beamten der Polizeiinspektion 28 für Ordnung verantwortlich sind, hinter sich gelassen und ist in den nördlichen Landkreis gerückt: Als neuer Leiter der Inspektion 26 ist er seit Februar für alles zuständig, was in polizeilicher Hinsicht auf dem Gemeindegebiet von Ismaning und Unterföhring und mit den dort ansässigen gut 27 000 Anwohnern passiert. Der bisherige Leiter Martin Göppner ist nach Unterhaching gewechselt.

40 Mitarbeiter sind in der Polizeiinspektion 26 tätig

In seiner neuen Dienststelle hat sich Bauer schon gut eingefunden. 40 Mitarbeiter sind in der schmucken Polizeistation an der Leuchtenbergstraße tätig, eine verhältnismäßig kleine Dienststelle - in Ottobrunn etwa hatte Bauer in den vergangenen drei Jahren 53 Kollegen. Doch der gebürtige Münchner schätzt das "familiäre Betriebsklima" in Ismaning, erklärt er mit einem Lächeln.

Auch die Zusammenarbeit mit den politischen Gemeinden, Bürgermeistern und Verwaltungen wirkt auf Bauer nach den ersten Treffen sehr vertrauensvoll - "das ist mir aufgefallen". Ebenso, dass der Kontakt zu Vereinen und anderen Organisationen des öffentlichen Lebens im Landkreis München einen durchaus zentralen Stellenwert hat, anders als es vielleicht in der Stadt der Fall ist.

Bauer war viele Jahre im Münchner Osten unterwegs, 16 Jahre lang arbeitete er als Zivilbeamter. Schließlich entschied er sich, den Weg in den höheren Dienst einzuschlagen, besuchte die Fachhochschule und übernahm verschiedene leitende Positionen, zuletzt als Stellvertreter des Polizeichefs in Ottobrunn.

Ein Werbebeamter wusste den jungen Albert Bauer zu überzeugen

Den grundsätzlichen Entschluss, Polizist zu werden, fällte Bauer schon als Jugendlicher. Als er 17 Jahre alt war, besuchte ein Beamter seine damalige Schulklasse, um für den Beruf des Ordnungshüters zu werben - und wusste den jungen Münchner offensichtlich zu überzeugen. "Was der erzählt hat, das hat mir gefallen", erinnert sich Bauer. "Und ich habe meine Entscheidung bis heute nicht bereut."

Als einen Schwerpunkt seiner Arbeit im Landkreisnorden sieht der neue Dienststellenleiter die Prävention. "Damit kann man viel erreichen, gerade bei Jugendlichen", ist Bauer überzeugt. Daher will er den Kontakt zu den Schulen weiter gut pflegen. Auch im Bereich Einbrüche hält Bauer viel von Aufklärung. Bislang seien Ismaning und Unterföhring glücklicherweise in dieser Hinsicht ziemlich verschont geblieben, gleichwohl informieren auch die Beamten der Inspektion 26 vermehrt über Themen wie sichere Türschlösser - etwa an ihrem Informationsstand jeden zweiten Samstag während des Marktes am Bürgerhaus in Unterföhring.

Auch die Asylbewerberunterkünfte, insbesondere die große Traglufthalle in Unterföhring, haben Bauer und seine Kollegen von der Polizeiinspektion im Blick, obgleich der Dienststellenleiter betont, es gehe dabei vor allem um das Sicherheitsempfinden der Anwohner - Straftaten gegenüber Anwohnern habe es bislang nicht gegeben. Auch in diesem Fall setzt Bauer auf Präventionsarbeit und einen guten Draht zu den Ehrenamtlichen der örtlichen Helferkreise und den Mitarbeitern der Sicherheitsdienste.

Auch in München müssen die Ismaninger Beamten ab und zu aushelfen

Bauers eigener Aufgabenbereich ist vielfältig, auch wenn sich ein Teil davon am Schreibtisch abspielt, Personalangelegenheiten organisieren etwa oder Dienstpläne erstellen. Keine einfache Aufgabe, wenn es zum Beispiel darum geht, die 40 Mitarbeiter für die 24-Stunden-Besetzung in entsprechende Schichten einzuteilen; auch in Ismaning haben die Polizeibeamten in den vergangenen Monaten zahlreiche Überstunden angehäuft.

Neben den Aufgaben in ihren Kommunen - von der Verkehrsüberwachung bis hin zu Ermittlungen - kommen die Ismaninger Beamten auch immer einmal wieder in der Stadt München zum Einsatz, etwa bei Demonstrationen oder einem Fußballspiel im Grünwalder Stadion.

Als Ziel für seine Ismaninger Amtszeit hat sich der neue Polizeichef gesetzt, das gute Miteinander mit den Gemeinden zu pflegen und auszubauen. Und natürlich den hohen Sicherheitsstandard, der in der Region herrscht, zu erhalten. Einem Biber, dessen Unwesen die Menschen in Ismaning in jüngster Zeit umtreibt, ist der neue Polizeichef dabei bislang noch nicht begegnet. "Aber das", sagt Albert Bauer mit einem Augenzwinkern, "kommt ja vielleicht noch".

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