Ismaning:Unterschriften für mehr Lärmschutz

Ismaning - Fluglärm

Damian Dillon (rechts) fordert von Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich mehr Einsatz gegen Fluglärm.

(Foto: Peljak)

Bewohner des Mooses protestieren gegen Belastung durch Flugrouten

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Damian Dillon klingt am Montagmittag ernüchtert: "Man kämpft da als David gegen Goliath." Eine Liste mit 61 Unterschriften hat der gebürtige US-Amerikaner, der seit 1986 in Ismaning lebt, soeben an Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) überreicht. Die Unterzeichner fordern die Gemeinde darin auf, sich bei der Flughafengesellschaft München für Lärmschutzmaßnahmen einzusetzen und dem "ausartenden Wachstum" am Flughafen entgegenzuwirken. Die Adressen der Unterstützer des Protests liegen fast alle im dünn besiedelten Ismaninger Moos, das vom Lärm des nahen Flughafens am meisten betroffen ist. Insbesondere die Südabflugroute führt über die Köpfe der Anwohner hinweg und damit seit Jahren zu Protesten.

Die Gemeinde soll mehr Druck in der Sache machen, fordert Initiator Dillon, etwa in der Fluglärmkommission, der Ismaning seit 2004 angehört. Bürgermeister Greulich zeigt Verständnis für den Ärger der Anwohner, betont aber: "Unser Spielraum als Kommune ist eingeschränkt." In dieser Angelegenheit sei der Bund gefragt. In Ismaning wurden bereits neunmal Messungen vorgenommen, diese ergaben jedoch nie Werte jenseits des gesetzlich Erlaubten. Gleichwohl kritisiert auch Greulich, dass die Messmethoden nur Durchschnittswerte abbilden. Auch er wünsche sich weniger Fluglärm, betont der Rathauschef; direkte Eingriffsmöglichkeiten sieht er aber nicht. Dillon will seinen Protest noch nicht aufgeben. Er wolle mit anderen Fluglärmgegnern in Kontakt treten, sagt er. Um möglicherweise irgendwann eine Besserung zu erreichen.

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