Ismaning:Trainingsstätte und Schutzriegel

Ismaninger Gemeinderat einigt sich auf Standort für Sporthalle

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Der Umbau des einstigen Telekom-Tagungshotels am Seidl-Kreuz-Weg ist in vollem Gange, im Herbst 2017 sollen die ersten Ismaninger Gymnasiasten das Gebäude übernehmen. Nun hat die Kommune auch festgelegt, wo die Schüler dann Sport treiben: Auf einem knapp 16 000 Quadratmeter großen Areal am östlichen Ende des Seidl-Kreuz-Wegs, zwischen Aschheimer Straße und der Bundesstraße B 471, soll eine Sportanlage mit Dreifachturnhalle, Laufbahnen, Rasenspielfeld und mehr entstehen.

Der Entscheidung vorangegangen war eine Meinungsverschiedenheit im Gemeinderat. Die Verwaltung hatte acht mögliche Standorte für die Sporthalle vorgeschlagen, die im direkten oder mittleren Umgriff des neuen Schulhauses liegen. Nachdem mehrere Grundstücke ausgeschieden waren, weil sie entweder zu klein waren oder die Gemeinde mit den Eigentümern nicht zu einer Einigung kam, hatten Bürgermeister und Verwaltung das Grundstück an der Aschheimer Straße als ihren Favoriten präsentiert. Dagegen sprach sich die Fraktion der Freien Wählergemeinschaft (FWG) aus. Ihr Vorsitzender Günter Glasner kritisierte den Fußweg von etwa 450 Metern, welchen die Schüler zur Sporthalle zurückzulegen hätten, und brachte einen näheren Alternativstandort südlich der Schule an der Straße Am Kernbach ins Spiel. Der Grund allerdings liegt im gemeindlichen Grüngebiet, das für die Durchlüftung der südlich gelegenen Gemeindeteile bestimmt ist, und galt bislang für eine Bebauung stets als tabu.

Zu diesem Schluss kam der Gemeinderat schließlich auch diesmal wieder und sprach sich nach einer zweiten Prüfung in nicht-öffentlicher Sitzung mehrheitlich - gegen die Stimmen der FWG - für den Standort an der Aschheimer Straße aus. Der Grund gehört der Gemeinde, die Erschließung sei gut möglich und die künftigen Sportanlagen seien auch für Vereinssportler gut erreichbar, so die Argumente. Zudem, betonte Bürgermeister Alexander Greulich (SPD), eigne sich das Areal, weil sich daneben noch weitere freie Flächen befinden. "Mit dem Standort fürs Gymnasium wird es nicht seine Bewandtnis haben", orakelte Greulich. "Wir kommen um eine dritte Grundschule nicht herum, wann auch immer sie kommt." Für die wäre im Umfeld der Sportanlagen noch Platz und die Grundschüler könnten diese gleich mitnutzen.

Nicht zuletzt dürfte Ismaning auch daran gelegen sein, ein bauliches Zeichen in Richtung B 471 zu setzen. Die Kommune beobachtet die Pläne zum vierspurigen Ausbau der Bundesstraße mit Missmut. Ein öffentliches Gebäude auf angrenzendem Grund könnte nicht nur als Lärmschutzriegel dienen, sondern einmal ein wertvolles Argument bei der Gestaltung der Straße werden.

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