Schulsanierung in Ismaning:Teurer als gedacht

Schulsanierung in Ismaning: 20 Jahre nach dem Bau sanierungsbedürftig: das Schul- und Sozialzentrum an der Ecke Reisinger-/Camerloherstraße.

20 Jahre nach dem Bau sanierungsbedürftig: das Schul- und Sozialzentrum an der Ecke Reisinger-/Camerloherstraße.

(Foto: Claus Schunk)

Die Sanierung des Camerloher-Schulzentrums könnte 20 Millionen Euro kosten.

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Schon seit Beginn des Schuljahres haben einige Kinder der Camerloher Grundschule ihre Klassenzimmer auf der grünen Wiese: Sie sind in einen Containerkomplex am Rande des Bürgerparks umgezogen, gleich neben dem Schulzentrum. Denn dieses wird, samt Kindertagesstätte und dem danebenliegenden Sozialzentrum, saniert und erweitert, so hat es der Gemeinderat im vergangenen Jahr beschlossen.

Wie diese Erweiterung baulich insgesamt aussehen soll, darüber herrscht Einigkeit; nun aber geht es an die Details und damit auch um finanzielle Fragen - dabei zeigte sich bei den Kommunalpolitikern doch Diskussionsbedarf.

Bislang sind die Grundschule an der Camerloherstraße und der dahinter parallel gelegene Kindergarten zwei Gebäude; künftig sollen sie durch zwei Verbindungsbauten - einer Mensa und einem zweistöckigen Anbau von Osten her - zu einem großen Schulhaus werden, das 400 Schüler in klassischen sowie in Ganztagszügen aufnehmen kann. Auch der Hort findet in dem neuen gleichschenkligen Gebäude Platz, der Kindergarten wird in einen Neubau an der Max-Hueber-Straße ziehen.

An den Fassaden machen die Planer einen "Totalschaden" aus

Dass das Schul- und Sozialzentrum nunmehr gut 20 Jahre nach seinem Bau einiger Ausbesserungen bedarf, machte Architekt und Bauingenieur Christian Brinkmeier vom Büro Brinkmeier und Salz deutlich. Die Planer waren im August 2015 von der Gemeinde mit der Weiterführung des Projekts beauftragt worden. An den Fassaden etwa erkannte Brinkmeier, "man kann sagen, einen Totalschaden". Zudem würden die besprochenen Erweiterungen nötig, um dem gegenwärtigen und künftigen Schulalltag zu entsprechen. Gleichzeitig lobte er die Qualität, die grundsätzlich im Schulzentrum vorhanden sei.

Der Vorentwurf zu den konkreten Sanierungsmaßnahmen, den der Architekt den Gemeinderäten vorlegte, führte gleichwohl zu Diskussion - insbesondere wegen der präsentierten Kostenschätzungen. War Anfang 2015 noch von etwa 9,6 Millionen Euro die Rede gewesen, bewegen sich die jetzt vorgelegten Kostenschätzungen zwischen zwölf und fast 20 Millionen Euro, je nachdem, ob die Gemeinde sich für die Grundsanierungsvariante entscheidet und lediglich alle baulichen Mängel beseitigt, oder zusätzlich weitere Verbesserungen der baulichen Anlagen vornimmt, etwa die Raumakustik optimiert oder Smartboards für die Fachräume bereitstellt. Gut 19,7 Millionen Euro inklusive eines Puffers und einer Risikoreserve würde diese Variante kosten, die sowohl der Architekt als auch die Verwaltung dem Gremium ans Herz legten.

Die Gemeinderäte protestierten gegen eine Verdoppelung der Kosten

So einfach wollten die Gemeinderäte die Pläne jedoch nicht abnicken. Im Falle einer Schätzung, die nun quasi doppelt so teuer sei wie die erste, sei er nicht bereit, alles "in Bausch und Bogen" so abzusegnen wie vorgesehen, stellte Bruno Rimmelspacher (SPD) klar. Er sprach sich unter anderem dafür aus, eine begleitende Baukommission einzurichten. Auch CSU-Fraktionssprecher Peter Aurnhammer bat um weitere Erläuterungen und regte an zu prüfen, ob womöglich noch Kostenreduzierungen möglich seien.

Erst nachdem Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) sein Plazet für ein begleitendes Gremium angedeutet hatte und die Möglichkeit, einzelne Positionen später noch einmal zu prüfen, in den Beschluss aufgenommen wurde, gaben die Lokalpolitiker den Vorentwurf schließlich frei.

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