Ismaning:Schmied oder Schmiedl

Ismaning erwägt die Bestellung eines Wirtschaftsreferenten

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Gemeinde Ismaning will prüfen, inwieweit sie ihre Gewerbepolitik professionalisieren kann. Den Anstoß dazu gab die CSU-Fraktion. Diese hatte in einem Antrag angeregt, den neuen Posten eines hauptamtlichen Wirtschaftsreferenten zu schaffen. "Wir sehen, dass in unseren Nachbarkommunen zusehends professionelle Bestrebungen angestellt werden", erläuterte Fraktionssprecher Peter Aurnhammer im Gemeinderat. Ob dieser Tatsache dürfe auch Ismaning die Wirtschaftsförderung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Sonst, so die Befürchtung, werde der Ort im Vergleich mit den anderen Landkreisgemeinden in wirtschaftlicher Hinsicht zurückfallen. Angesichts der vielfältigen Aufgaben der Verwaltung hält es die CSU für unmöglich, dass diese die Förderung der örtlichen Wirtschaft im erforderlichen Umfang miterledigt. Ein eigens bestellter Wirtschaftsreferent könnte weitere Aufgaben, etwa die Förderung von Gründerzentren, übernehmen.

Im Gemeinderat fand der Vorschlag grundsätzlich Zustimmung. Allerdings, gab Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) zu bedenken, müsse man diese Überlegungen in das Gesamtkonzept der Gemeinde einbeziehen. "Wir müssen erst Grundsatzfragen klären, um zu definieren, was wir genau brauchen", meinte auch Volker Bäumer (Grüne). Dem schloss sich die SPD-Fraktion an. "Wir sollten nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen", sagte Fraktionssprecherin Johanna Hagn. Auch Freie-Wähler-Sprecher Günter Glasner pflichtete dem Anliegen bei, sprach sich aber gegen einen eigenen Referentenposten aus. Dieses Thema sei "Chefsache", so Glasner: "Firmen wollen mit dem Schmied reden, nicht mit dem Schmiedl." Er plädierte dafür, lieber Mitarbeitern der Verwaltung Freiräume für die Wirtschaftsförderung zu schaffen, da sich diese am Besten mit der Materie auskennten. Die Gemeinderäte gaben der Verwaltung schließlich den Auftrag, alle Möglichkeiten zu prüfen. Bruno Rimmelspacher (SPD) mahnte an, die wirtschaftliche Entwicklung als Teil der Ortsentwicklung zu betrachten. Diese dürfe die Gemeinde gerade im Hinblick auf Verkehrsprojekte, insbesondere den befürchteten vierspurigen Ausbau der B 471, nicht auf die lange Bank schieben.

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