Ismaning:Ismanings SPD will mehr Lärmschutz

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Geplante Maßnahmen an der A 99 reichen Ortsverein nicht aus

Von Irmengard Gnau, Ismaning

Die Ismaninger SPD beobachtet die derzeitigen Straßen-Großprojekte rund um die Nordgemeinde mit gewisser Skepsis. Der Ortsverein befürchtet durch die Bauarbeiten eine erhöhte Lärmbelastung und fordert ein Gutachten über deren Auswirkungen auf Ismaning.

Bürgermeister Alexander Greulich hatte den Lärmschutz jüngst zur "Chefsache" erklärt; dabei bezog er sich auf die B 471, die einmal vierspurig werden soll. Seinen Parteifreunden bereitet hingegen insbesondere der Ausbau des Autobahnrings A 99 von sechs auf acht Spuren zwischen der Anschlussstelle Aschheim/Ismaning und dem Kreuz München-Nord Sorgen.

Wie aus der Antwort des Bayerischen Verkehrsministeriums auf eine Anfrage des SPD-Landtagsabgeordneten Peter Paul Gantzer (Haar) hervorgeht, soll mit den Bauarbeiten noch in dieser Legislaturperiode begonnen werden. Die Vorbereitungen laufen bereits. Um die Anlieger vor dem Verkehrslärm zu schützen, sieht der Plan des Ministeriums vor, in einigen Bereichen - etwa an der neu verlegten Autobahnanschlussstelle Aschheim/Ismaning - Schutzwände zu errichten sowie lärmmindernden Straßenbelag, sogenannten Flüsterasphalt, einzusetzen.

Das ist aus Sicht der SPD allerdings nicht genug. Die Kommunalpolitiker halten die geplanten Maßnahmen "nicht für ausreichend und insbesondere nicht für nachhaltig", da die lärmmindernde Eigenschaft des Flüsterasphalts "bereits nach wenigen Jahren erheblich" nachlasse. Zudem kritisiert der Ortsverein den Plan des Verkehrsministeriums, auf der Isarbrücke südlich von Ismaning einen Straßenbelag mit geringerem Dämpfungsvermögen zu verwenden, nach eigenen Angaben aufgrund "bautechnischer Randbedingungen". Die Isarbrücke liege aber vom südlichen Teil der Gemeinde aus betrachtet "genau in der vorherrschenden Windrichtung", betont die SPD.

Die Ismaninger Sozialdemokraten fordern deshalb ein unabhängiges Lärmgutachten für ihren Ort, das klären soll, "welche geeigneten zusätzlichen Lärmschutzmaßnahmen seitens der Gemeinde ergriffen werden können". Als Inspiration verweisen die Kommunalpolitiker auf die Nachbarkommune Unterföhring: Die hat jüngst beschlossen, den bestehenden Lärmschutzwall auf ihrem Gebiet um zwei Meter zu erhöhen. Ob eine ähnliche Maßnahme auch für Ismaning in Frage kommt, bleibt erst zu prüfen.

© SZ vom 08.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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