Ismaning:Biber soll keinen Schaden mehr anrichten

Am heutigen Montag beginnen Arbeiten zum Gehölzumbau an den Dämmen des Mittlere-Isar-Kanals zwischen der A 99 im Westen und der B 471 im Osten. Der circa 2,8 Kilometer lange Kanalabschnitt liegt im Gemeindegebiet von Ismaning. Zusätzlich wird in Abstimmung mit dem für Südbayern zuständigen Biberberater an der Dammböschung entlang des sogenannten nördlichen Seitengrabens ein Biberschutzgitter auf einer Länge von 1,2 Kilometer eingebaut. So muss die dort ansässige Biberfamilie nicht aus dem Gebiet herausgenommen werden. Sie kann dann einer Mitteilung des Kraftwerkbetreibers Uniper GmbH zufolge keine Schäden anrichten, die die Standsicherheit des Damms beeinträchtigen würden.

Wie der Kraftwerkbetreiber weiter berichtet, wird durch die jetzt beginnenden Arbeiten die Vielfalt des Lebensraums an den Dammflächen erhöht, weil neben den verbleibenden Gebüschflächen neue Offenlandflächen entstünden, die Entwicklungsmöglichkeiten für eine Vielzahl wiesentypischer Tagfalter und anderer Insekten böten. Weil auch stärkeres Stammholz der einzelnen zu entnehmenden Bäume an Ort und Stelle bleiben werde, könne sich zusätzlich wertvolles Alt- und Totholz ausbilden.

Für die Dämme des Mittlere-Isar-Kanals ergebe sich durch die als DIN festgelegten Anforderungen Handlungsbedarf. Nach der aktuell geltenden, höheren Anforderung dieser DIN dürften auf Dämmen und Deichen aus Gründen der Stand- und Anlagensicherheit weder Bäume noch flächendeckend Buschwerk zu finden sein. Größere Bäume an der Dammböschung gefährdeten durch ihre Wurzeln vor allem die Standsicherheit. Bei Windwurf könnten sie mit dem Wurzelbereich den Damm großflächig schädigen. Im unteren Dammdrittel müssen zudem Büsche weichen, weil sie die regelmäßigen Sichtkontrollen auf Durchsickerungen und andere, möglicherweise schadhafte Stellen behindern.

Angestrebt wird eine von Großbäumen befreite, im unteren Drittel gehölzfreie Dammböschung. Aus Rücksicht auf die Vogelbrutzeit werde im Winterhalbjahr gearbeitet und alles werde durch eine Umweltbaubegleitung kontrolliert und dokumentiert. Die anstehenden Arbeiten setzen laut Uniper den Schlusspunkt eines entsprechenden Konzeptes für den gesamten über 50 Kilometer langen Mittleren-Isar-Kanal zwischen Unterföhring und Moosburg an der Isar, mit dessen Umsetzung im Februar 2015 begonnen wurde. Die Uniper GmbH, die unter anderem Wasserkraftwerke betreibt, ist aus dem Energieunternehmen Eon SE hervorgegangen.

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