Ismaning:Abkürzung verboten

Ein Bußgeld soll verhindern, dass insbesondere Schüler die Friedhöfe als Durchgang nutzen.

Die Gemeinde Ismaning will die Ruhe von Trauernden besser schützen. Zu diesem Zweck hat der Gemeinderat beschlossen, die Friedhofsordnung zu ergänzen. Künftig ist es nicht mehr gestattet, Friedhofswege als öffentlichen Durchgang zu benutzen. Insbesondere auf dem Alten Friedhof hatten sich Grabbesitzer beschwert, weil Schüler der nahen Mittel- und Realschule den Weg durch den Friedhof als Abkürzung zum S-Bahnhof nutzten und dabei nicht immer leise waren. Aber auch auf dem Neuen Friedhof queren immer wieder Radfahrer, die von der Isarau in den Ort wollten. Trauernde störe das, argumentierte Andreas Schätz (SPD). Er sprach sich deshalb gemeinsam mit seinem Parteikollegen Arno Helfrich und Thomas Schweiger (FWG) in einem Antrag dafür aus, in der Gemeindesatzung die Möglichkeit zu verankern, ein solches Verhalten mit einem Bußgeld zu ahnden.

Das Bußgeld sei nicht zum Abkassieren gedacht, sondern solle lediglich Handlungsmöglichkeiten geben, versicherte Schätz. Dennoch waren nicht alle Räte von der Notwendigkeit eines solchen Verbots überzeugt. Dieses sei "zu kurz gefasst", meinte Irene Holler (Grüne). Insbesondere im Hinblick auf die Schüler setze sie zuerst auf "Aufklärung und Verständnis". Die Schule habe den Auftrag, ihren Schülern die Bedeutung des Friedhofs zu vermitteln. Dem schlossen sich auch Annette Ganssmüller-Maluche (SPD) und Rudi Essigkrug (FWG) an. "Es kann nicht sein, dass wir eine solche Ordnung erlassen müssen", sagte Essigkrug. Dies sei für ihn nur als "letzter Schritt" denkbar.

In der Abstimmung fand der Antrag am Ende eine Mehrheit: 14 der 23 anwesenden Räte sprachen sich dafür aus. Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) versuchte zu vermitteln: "So wie ich unsere Beamten und insbesondere unsere Jugendbeamten kenne, wird die neue Regelung mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl gehandhabt werden."

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