Isarhochufer:Spaziergänger und Radler müssen warten

Isarhochufer: Am Isarhochuferweg erwartet Spaziergänger und Radler ein reizvoller Blick nach Grünwald auf der anderen Seite des Flusses. Auf einen abgesicherten Weg von der Grünwalder Brücke bis dort hinauf müssen sie weiter warten.

Am Isarhochuferweg erwartet Spaziergänger und Radler ein reizvoller Blick nach Grünwald auf der anderen Seite des Flusses. Auf einen abgesicherten Weg von der Grünwalder Brücke bis dort hinauf müssen sie weiter warten.

(Foto: Claus Schunk)

Weil die Baufirmen aufgrund der guten Auftragslage hohe Preise verlangen, laufen die Kosten für den geplanten neuen Isarabgang von Pullach zur Grünwalder Brücke aus dem Ruder. Die Gemeinde prüft deshalb Alternativen.

Von Michael Morosow, Pullach

Es wird wohl noch viel Wasser die Isar hinunterfließen, bis Spaziergänger und Radfahrer den von ihnen lange ersehnten neuen Abgang vom Isarhochuferweg zur Grünwalder Brücke nutzen können. Wenn die Erfüllung ihres Wunsches nicht sogar gänzlich ins Wasser fällt. Grund für den neuen Pessimismus, der sich in dieser Sache im Gemeinderat breit gemacht hat: Die Kosten für das Vorhaben sind komplett aus dem Ruder gelaufen. Statt 971 000 Euro soll die Gemeinde für Bauwerk nun plötzlich 1,6 Millionen Euro hinlegen.

Die Nachricht von der exorbitanten Kostensteigerung löste in der jüngsten Gemeinderatssitzung leichtes Entsetzen aus. "Es ist eine traurige Situation eingetreten, wir hätten Ihnen gerne Unterlagen vorgelegt", leitete Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund (Grüne) die schlechte Botschaft aus der Bauverwaltung ein und lieferte damit auch gleich die Erklärung dafür mit, warum die Gemeinderatsmitglieder keine Schriftstücke zu diesem Tagesordnungspunkt in ihren Sitzungsvorlagen vorfanden.

Die Kostensituation und das Ergebnis der Ausschreibung hätten sich geändert, fuhr die Bürgermeisterin fort und erläuterte denn auch gleich die Ursache für die mehr als deutliche Kostenmehrung. Diese sei der aktuellen wirtschaftlichen Situation geschuldet, die Baufirmen seien momentan "mit einfachen Bauvorhaben voll." Kurz: Die Unternehmen langen kräftig hin. Drei Mal habe die Verwaltung die Errichtung eines Abgangs vom Isarhochufer ausgeschrieben und nicht ein einziges Angebot erhalten. Schließlich habe man den Wegebau abermals ausgeschrieben, und die Summe der Angebote für die verschiedenen Gewerke ergeben Gesamtkosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro.

Alte Wegführung hätte Nachteile für Radfahrer

Die Bürgermeisterin und der Gemeinderat einigten sich nun darauf, dass die Verwaltung bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 12. Dezember das Thema aufbereiten werde, samt aktuellem Sachstand und Beschlussvorschlag. Dabei werden wohl mehrere neue Varianten eines Isarabgangs und auch alternative Routen besprochen werden. So zum Beispiel die Beibehaltung der alten Wegführung, die nur zwischen 600 000 und 700 000 Euro kosten würde, allerdings den für Radfahrer gravierenden Nachteil hätte, dass darauf keine Radschiebespur Platz hätte.

Ins Spiel gebracht wurde auch die Möglichkeit, den alten maroden Weg, der aus Sicherheitsgründen gesperrt wurde, wieder herzurichten, was nur circa 200 000 Euro kosten würde.

Die bereits existierenden Pläne zu verwerfen, würde er nicht so gut finden, sagte Peter Kotzur, Leiter der Bautechnik im Rathaus.

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