In eigener Sache:Konstruktiver Diskurs

Der Leserdialog der SZ in Unterschleißheim zeigt, dass der sachliche Austausch gegensätzlicher Meinungen noch möglich ist. Und Bürger beteiligt werden wollen

Von Lars Brunckhorst

Die Spalte hier oben links auf der Seite wird ja in der Regel dafür genutzt, zu kritisieren und zu schimpfen. Doch heute soll, ja muss das mal anders sein. Denn es gilt festzuhalten: Der konstruktive politische Diskurs, der sachliche Austausch gegensätzlicher Meinungen bei gleichzeitigem respektvollem, freundlichen Umgang ist allen Populisten und effekthaschenden Talkshows zum Trotz immer noch möglich. Das hat sich am Dienstag in Unterschleißheim gezeigt, wo die SZ Leser zum Gespräch einlud. Den ganzen Tag über konnten sie ihre Anliegen bei einer Tasse Cappuccino mit Redakteuren und Vertretern der Stadt erörtern: dem Bürgermeister, der Kulturamtschefin, Stadträten, Polizeibeamten.

Eine überwältigende Anzahl, mit der wir selbst nicht gerechnet hatten, nutzte die Gelegenheit, auf einen Sprung vorbeizuschauen und sozusagen im Vorbeigehen über eine Vielzahl an Themen des Zusammenlebens zu reden. Und wer tagsüber keine Zeit hatte, teilte uns seine Anliegen per Mail mit. Die Resonanz zeigt: Die Menschen schätzen die Möglichkeit, gefragt und angehört zu werden. Sie wollen sich einbringen, mitentscheiden, mitgestalten. Sie haben keineswegs verdrossen mit der Politik abgeschlossen, aber sie wollen von den Politikern auch ernsthaft einbezogen werden. Was das betrifft, gibt es gerade in Unterschleißheim ganz offensichtlich noch Nachholbedarf. Deshalb sagten uns viele Besucher ausdrücklich danke, dass immerhin wir ihnen die Möglichkeit gaben.

Wir geben den Dank gerne zurück. Danke für interessante Gespräche, für spannende Anregungen, für ehrliche Kritik und danke für Geduld, weil wir nicht für alle Besucher sofort Zeit hatten und nicht alle Fragen schon in den nächsten Tagen beantworten können. Aber wir versprechen: Wir werden Ihren Anliegen nachgehen, Sie über unsere Recherchen auf dem Laufenden halten und in vielen Fällen über die Ergebnisse berichten. Und allen Lesern, die nicht in Unterschleißheim zu Hause sind: Wir werden auch in anderen Orten Station machen, damit Sie auf einen Cappuccino bei uns vorbeischauen können.

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