Die Grünen in Hohenbrunn sehen sich und die Öffentlichkeit durch Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) schlecht informiert. Den Anlass liefern jüngste Berichte über Pläne der Energieversorgung Ottobrunn (EVO), bis zu 18 000 Haushalte in vier Gemeinden des Landkreises über ein Leitungsnetz an die Geothermie-Kraftwerke in Kirchstockach und Dürrnhaar anzuschließen. Auch Hohenbrunn soll versorgt werden, was Bürgermeister Straßmair angeblich aber zurückhaltend aufgenommen hat. Die Gespräche mit anderen Kommunen seien "fortgeschrittener", sagte kürzlich Thomas Hoppenz, Geschäftsführer der EVO.
Die Grünen haben das nach eigener Darstellung mit "großer Verwunderung" zur Kenntnis genommen. "Es kann doch nicht sein, dass die Planungen zur Fernwärmeversorgung unserer Region ohne Beteiligung von Hohenbrunn vonstatten gehen." Bereits im Februar 2013 habe die Grünen-Fraktion im Gemeinderat einen Bericht über den Stand der Verhandlungen zur zukünftigen Wärmeversorgung "von Hohenbrunner Wohn- und/oder Gewerbegebieten mit Fernwärme aus Tiefengeothermie" beantragt, um eine Diskussion über eine Beteiligung an Geothermieprojekten zu eröffnen. Leider sei das nicht gelungen.
Das Thema gehöre nun endlich auf die Tagesordnung, heißt es jetzt von den Grünen. Deshalb habe man Bürgermeister Straßmair schriftlich aufgefordert, in der nächsten Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 21. April, ausführlich über den Sachstand und über seine Bemühungen in dieser Sache zu berichten. Straßmair müsse seine Vorstellungen und Ziele konkret benennen und den Gemeinderat endlich mit dem Thema Wärmeversorgung aus Tiefengeothermie zu befassen.
Die EVO will 15 Millionen Euro in ein Leitungsnetz investieren und hätte gerne auch Hohenbrunn mit im Boot. Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer (CSU) appellierte zuletzt an den Gemeinderat der Nachbarkommune, "die Chance zu erkennen", die die Geothermie biete.