Hohenbrunn:Sportlich gerechnet

Hohenbrunn: Die Bauarbeiten an der Carl-Steinmeier-Mittelschule in Hohenbrunn sind bereits in vollem Gange.

Die Bauarbeiten an der Carl-Steinmeier-Mittelschule in Hohenbrunn sind bereits in vollem Gange.

(Foto: Claus Schunk)

20 Millionen für ein neues Schwimmbad mit Turnhalle - aber weniger Platz als vorher?

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Der Bau der Mittelschule in Riemerling geht voran, der Grundstein wurde vergangene Woche gelegt. Dazu sollen noch ein Schwimmbad, eine Zwei- oder Dreifachturnhalle kommen - auch das ist schon seit etwa eineinhalb Jahren klar. Für das ganze Projekt nimmt die Gemeinde viel Geld in die Hand. Alleine der Sportcampus soll um die 20 Millionen Euro kosten. Eigentlich, so müsste man meinen, sind jetzt alle zufrieden. Doch immer wieder werden Stimmen laut, das Ganze sei falsch geplant. Denn einige Abteilungen des TSV Hohenbrunn-Riemerling könnten danach sogar weniger Platz haben als vorher.

Tänzer, Bergsportler und Turner des Hohenbrunner Sportvereins trainieren momentan im Keller der Mittelschule. In dem Neubau sind diese Räumlichkeiten allerdings nicht eingeplant. Und auch in den neuen Turnhallen-Schwimmbad-Komplex nicht. Egal, ob es am Ende eine Zwei- oder Dreifachturnhalle wird, meint Gemeinderat Andreas Schlick (Bürgerforum), bräuchten zum Beispiel die Tänzer eigene Räume. Ihre laute Musik vertrage sich nicht mit allen Sportarten. "Man kann nicht Tänzer und Tischtennisspieler, die sich konzentrieren müssen, in eine Halle stecken." Er fragt sich, warum diese Räumlichkeiten nicht bei der Planung der Mittelschule berücksichtigt wurden - bevor es mit dem Bau los ging. Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) hätte aus Schlicks Sicht schon früher bei den anderen Gemeinden nachfragen sollen, ob der Hohenbrunner Sportverein Räume dort nutzen kann. Schließlich sei Hohenbrunn an vielen Schulen finanziell beteiligt. Den Sportcampus allerdings finanziert die Gemeinde alleine. Umso ärgerlicher, wenn trotzdem nicht für alle Platz ist.

Der TSV Hohenbrunn Riemerling hat zurzeit 3500 Mitglieder, der Zulauf sei groß, sagt Sinaida Heckmaier. Mehr Platz könnten die Sportler gut gebrauchen. Gerade sei der Verein in Gesprächen mit der Gemeinde. "Aber es ist auch klar, dass wir nichts fordern können, was sich die Gemeinde nicht leisten kann." Straßmair selbst äußerte sich dazu nicht, er war bis Mittwochabend nicht zu erreichen.

Nicht gut gestimmt sind auch die Anwohner der neuen Mittelschule. Sie ärgert, dass die Fassade - ebenso wie die Grundschule - mit Holz verkleidet wird. Die Fassade der Grundschule habe sich dunkel verfärbt, sei inzwischen fast schwarz, sagt Wolfgang Stolte. Straßmair habe zugesichert, dass er auf die Anliegen der Bewohner Rücksicht nehmen werde. Doch am Ende sei die Gestaltung einfach festgelegt worden. "Bürgerbeteiligung besteht nicht nur daraus, die Bürger zu informieren", sagt Stolte. Der Antrag im Gemeinderat von Gisela Pfaller (Grüne), die Fassadengestaltung zu ändern, wurde knapp abgelehnt.

Hohenbrunns Bürgermeister Stefan Straßmair wird am Mittwoch, 10. Mai, von 16 Uhr an im Hohenbrunner Rathaus Auskunft zum Planungsstand des Sportcampus geben.

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