Hohenbrunn:Mission Klimaschutz

Hohenbrunn: Die Schülerinnen Quirina, Susanna, Aysha und Emyli (von links) engagieren sich für den Klimaschutz.

Die Schülerinnen Quirina, Susanna, Aysha und Emyli (von links) engagieren sich für den Klimaschutz.

(Foto: Claus Schunk)

Die Akademie der Kinderinitiative Plant-for-the-Planet macht in Hohenbrunn Station

Von Johanna Mayerhofer, Hohenbrunn

Sich engagieren, ohne dass die Eltern einen antreiben müssen - dass das geht, zeigen insgesamt 36 Schüler aus Hohenbrunn und den umliegenden Gemeinden, die sich in der Montessorischule Hohenbrunn-Riemerling versammelt haben. Alle mit dem einen Ziel: Bäume pflanzen für eine bessere Welt. In einer eintägigen Akademie der Initiative Plant-for-the-Planet lassen sie sich zu Klimabotschaftern ausbilden. Doch nicht aus Erwachsenenhand lernen sie etwas über die Folgen und Ursachen des Klimawandels. Die Kinder von acht bis 14 Jahren lernen von Gleichaltrigen.

"Ich finde es einfach toll, dass Kinder von sich aus etwas tun", sagt Quirina Burghardt. Die 13-Jährige ist zusammen mit ihrer Freundin Tabea Wabnitz die Initiatorin der Akademie in Hohenbrunn. Vor zweieinhalb Jahren haben sich die beiden Schülerinnen der Montessorischule Hohenbrunn selbst zu Klimabotschafterinnen ausbilden lassen. Damals fand bereits eine Akademie in Hohenbrunn statt.

Die Initiative Plant-for-the-Planet besteht bereits seit 2007. Mit einem Klassenreferat brachte der damals neunjährige Felix Finkbeiner den Stein ins Rollen. Am Ende seines Vortrages formulierte der Tutzinger eine Idee: In jedem Land der Erde könnten Kinder eine Million Bäume pflanzen, um den CO₂-Ausstoß zu verringern. Mit einer Rede vor den Vereinten Nationen ließ der Schüler seine Vision Wirklichkeit werden. Weltweit pflanzten Kinder seitdem über zwölf Milliarden Bäume, in Deutschland alleine über eine Million. In Akademien wird die Botschaft von Kind zu Kind weitergegeben.

In Hohenbrunn geben Tabea und Quirina den Neulingen in Sachen Klimaschutz zunächst mit einem Vortrag einen Überblick über die Klimakrise, deren Ursachen und mögliche Folgen. Hintergrundwissen vermitteln soll auch das anschließende Weltspiel, bei dem die jungen Akademieteilnehmer sich über Kontinente und deren C0₂-Ausstoß informieren. Das gewonnene Wissen gleich anwenden können die Teilnehmer beim Rhetoriktraining. In Kleingruppen werden Vorträge geübt. Besonders Mutige der angehenden Botschafter halten den Vortrag am Ende vor allen Teilnehmern.

Mit der praktischen Arbeit müssen sich die jungen Klimaretter in Hohenbrunn aber noch gedulden: Die 50 Bäume, die Förster Benno Maier aus dem schuleigenen Wald für die Baumpflanzaktion sponsert, werden erst im Herbst gepflanzt. "Der Wald wurde durch den Sturm ziemlich mitgenommen und muss erst wieder auf Vordermann gebracht werden", sagt Quirina. Als Symbol setzen die Schüler gemeinsam zwei Hollersträuche in die Erde.

Die beiden Achtklässlerinnen haben viel Unterstützung für ihr Vorhaben in Hohenbrunn bekommen: "Während der Akademie helfen uns zwei Co-Moderatoren der Initiative", sagt Quirina. Montessorischulleiterin Monika Nather war von der Aktion schnell überzeugt. "Ich habe mich um Räume und Verpflegung gekümmert. Ansonsten haben es die beiden alleine gestemmt", sagt Nather, "es ist eine große Leistung, was die Mädchen geschafft haben."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: