Hohenbrunn:Kommune gibt Wärmenetz ab

Gemeinderat reagiert auf Defizit und sucht Pächter oder Käufer

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Das Hohenbrunner Fernwärmenetz macht Verluste, auch die Technik ist nicht auf dem neuesten Stand. Jetzt hat sich der Gemeinderat für einen Betreiberwechsel ausgesprochen: Die Verwaltung soll für das Wärmenetz nicht länger alleine verantwortlich sein. Es könnte ganz oder teilweise verkauft oder verpachtet werden. Grund ist, dass "in der Verwaltung die Prozessabläufe nicht funktionieren", wie es Franz Braun von der CSU in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausdrückte. Bürgermeister Stefan Straßmair, ebenfalls von der CSU, wollte das so nicht stehen lassen: "Das Netz hat Defizite, aber wir sind so aufgestellt, dass es funktionieren kann", entgegnete er.

"Der Fernwärmebetrieb ist mit einem Verlust von 95 600 Euro (noch) nicht zukunftsfähig", heißt es in einem Bericht des Projektteams, das das Wärmenetz analysiert hat. In diesem Team sind neben Braun unter anderem die Klimamanagerin der Gemeinde, Tanja Hellmann, sowie die Gemeinderäte Martina Kreder-Strugalla (Grüne) und Rüdiger Weber (SPD) vertreten. Das Team schaute sich zum Beispiel die Wärmeerzeugung und -verteilung sowie die Übergabestationen an. Und stellte dabei "erhebliche Optimierungsanforderungen" fest, wie es in dem Bericht heißt. Zum Teil wurden die Maßnahmen schon von der Verwaltung angegangen. Trotzdem sind noch viele Investitionen notwendig. Weil all das den Verwaltungsappart und den Haushalt belasten würde, spricht sich der Gemeinderat für einen Betreiberwechsel aus. Ob das Netz komplett verkauft oder verpachtet werden soll, ist allerdings noch nicht klar. Das soll jetzt geprüft werden.

© SZ vom 03.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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