Hohenbrunn:Global denken, in Hohenbrunn handeln

Hohenbrunn: Tanja Hellmann hat Umweltplanung studiert und ist jetzt im Hohenbrunner Rathaus als Klimaschutzmanagerin der Gemeinde tätig.

Tanja Hellmann hat Umweltplanung studiert und ist jetzt im Hohenbrunner Rathaus als Klimaschutzmanagerin der Gemeinde tätig.

(Foto: Claus Schunk)

Die 26-jährige Tanja Hellmann ist die erste Klimaschutzmanagerin der Gemeinde. Gemeinsam mit ihren fünf Kollegen im Landratsamt und anderen Kommunen soll sie dazu beitragen, die Erderwärmung zu begrenzen

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Es ist ihr erster richtiger Job und gleich hat Tanja Hellmann ziemlich viel Verantwortung: Die 26-jährige studierte Umweltplanerin ist seit kurzem Hohenbrunns erste Klimaschutzmanagerin. Zu ihrer Hauptaufgabe gehört es, den Bürgern Möglichkeiten zum Energiesparen näherzubringen.

Nicht nur Hohenbrunn hat eine Stelle wie diese geschaffen: Im Landkreis München gibt es insgesamt sechs kommunale Klimamanager. Sie sind neben Hohenbrunn in Unterföhring, Unterhaching, Unterschleißheim, Gräfelfing und im Landratsamt tätig. Die sechs Klimaschutzmanager arbeiten eng zusammen. Zum Beispiel finden regelmäßige Workshops statt. Denn auch wenn alle in ihren jeweiligen Gemeinden andere Maßnahmen ergreifen, haben sie doch alle dasselbe Ziel. Sie wollen den Weltklimavertrag, der auf der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember 2015 beschlossen wurde, in den Gemeinden umsetzen und aktiv den Klimaschutz im Landkreis voranzutreiben.

Zwei Punkte sind dabei besonders wichtig: Das globale Ziel, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Und die lokale Energievision des Landkreises, die gerade in einem aufwendigen Prozess mit Bürgerdialog neu definiert wird. Für einen Wandel sei es unbedingt notwendig, die Bürger zu überzeugen, sagt Hellmann. Deshalb spielt sich viel von ihrer Arbeit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit ab. Zum Beispiel verfasst sie Artikel im Gemeindeblatt. "Nachhaltige Kleidung und wie man beim Kochen Energiesparen kann, waren bis jetzt meine Themen." Sie soll die Bürger außerdem darüber informieren, welches Beratungsangebot es in Hohenbrunn zum Energiesparen gibt. "Wir bieten zum Beispiel eine Stromsparberatung an. Da geht ein Experte durchs Haus und schaut sich alle Geräte an." Die Kosten einer solchen Beratung übernimmt die Gemeinde zur Hälfte. 15 Euro müssen die Bürger dann noch selbst bezahlen. "Gerade gibt es einfach viele Themen, die die Menschen mehr beschäftigen als der Klimaschutz", sagt Hellmann. Deshalb sei die Information darüber so wichtig. "Denn tatsächlich können die Bürger so viel Geld sparen."

Hellmann muss auch sicherstellen, dass Klimaschutzprojekte in der Gemeinde tatsächlich umgesetzt werden. 22 hat der Gemeinderat insgesamt beschlossen. Darunter ist zum Beispiel die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen. "Damit kann man bis zu 80 Prozent der Energie einsparen", sagt sie. Außerdem muss Hellmann ein Konzept erstellen, aus dem hervorgeht, ob sich eine Solaranlage auf den Schulen lohnt. Auch eine Solarfreiflächenanlage entlang der Autobahn ist geplant. Aber da müsse man erst sehen, ob die Autobahn ausgebaut wird oder nicht, sagt Hellmann.

Außerdem muss Hellmann den Energieverbrauch aller Liegenschaften untersuchen und Möglichkeiten zum Sparen aufzeigen. "Das heißt konkret: Wo brennt das Licht ständig? Wo ist die Heizung noch nicht effizient?", erklärt sie. Für all diese Projekte hat Hohenbrunn 341 500 Euro eingeplant.

Besonders freut sich Tanja Hellmann über die Zusammenarbeit mit den Schulen. Dort soll sie Vorträge über Energie halten und Projekttage mit den Kindern veranstalten. "Ich glaube, da kann man viel erreichen." Ihre Hoffnung ist, dass die Kinder davon so begeistert sind, dass sie am Ende ihre Eltern vom Energiesparen überzeugen.

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