Hohenbrunn:Drohende Verschandelung

Freie Wähler wollen Bebauung in Hohenbrunn abändern

Von Christina Hertel, Hohenbrunn

Dass der Gemeinderat in Hohenbrunn seine Planungshoheit über Bauvorhaben nicht ernst nehmen würde, kann ihm wohl niemand zum Vorwurf machen. Seit mehr als einem Jahr diskutieren die Mitglieder über eine mögliche Bebauung an der B 471. Ein Supermarkt, Ärztehaus und Wohnungen sollen dort entstehen. Mehrmals musste der Investor bei Gebäudehöhen und Dachneigungen von Supermarkt und Ärztehaus nachbessern. Und nun zeichnet sich ab: Auch bei den Wohnungen dürfte es schwierig werden, eine Einigung zu finden. Karlheinz Vogelsang und Peter Berger von den Freien Wählern fordern in einem Antrag, dass der Investor seine Pläne für die Wohnungen entlang der Straße ändert. Und als Inspiration machen sie ihm einen eigenen Vorschlag.

Investor Johannes Fischer plant eine sogenannte Riegelbebauung entlang der Putzbrunner Straße, zwischen Grasbrunner Weg und dem Parkplatz des zukünftigen Supermarkts. Etwa 120 Meter dürfte das Gebäude lang werden. Zu lang und zu massiv finden die Freien Wähler. Sie sprechen sogar von einer "Verschandelung" des Ortsbilds. Berger und Vogelsang schlagen in ihrem Antrag vor, statt einen länglichen Wohnkomplex vier einzelne Gebäude zu errichten. Und zwar nicht entlang der Straße, sondern nach Süden ausgerichtet. Zwischen den Häusern sollen Lärmschutzwände stehen. Die Freien Wähler hoffen damit - so schreiben sie es zumindest - eine Diskussion in den Gremien anzuregen.

Auch das Bürgerforum stören die Pläne, die es bislang für das Gebäude gibt. In einer Pressemitteilung schreibt die Gruppierung, dass günstiger Wohnraum zwar dringend notwendig sei, aber dass das Gebäude nicht zu massiv werden dürfe. Sie fragen deshalb in ihrem Schreiben: "Wieso ein zweiter Stock? Wieso eine Gebäudelänge von 112 Meter (ohne jede optische Auflockerung)? Und wieso nur eine minimale Dachneigung, so dass der "Riegel" noch massiver wirkt?" Außerdem schlägt das Bürgerforum vor, eine Tiefgarage zu bauen, auch wenn diese teuer sei. Lieber solle man die vorhandenen Flächen für Wohnraum nutzen als mit Parkplätzen zu bebauen.

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