Ein Hallenbad ist ein Luxusprojekt. Auch und gerade in einer Region wie dem Landkreis München. Denn Bäder sind rar - und sie kosten enorm viel Geld. Niemand weiß das besser als die politisch Verantwortlichen in Hohenbrunn, wo seit mehr als einem Jahr über den möglichen Neubau eines Hallenbads diskutiert und gestritten wird. Und die Diskussionen gehen unvermindert weiter. Auf die Ankündigung von Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU), der unlängst betonte, die Gemeinde könne sich ein Hallenbad leisten, wenn sie das wolle, reagiert nun das Bürgerforum für Hohenbrunn und Riemerling. Das Forum kritisiert, dass "grundlegende Fragen zur Entscheidungsfindung und Auswirkungen auf die Bürger" offen bleiben - vor allem bezüglich der Finanzierung eines Neubaus.
Straßmair räumte bei seinem Plädoyer für einen Neubau ein, dass die Kommune freilich an anderer Stelle sparen müsse. Das Bürgerforum um den Vorsitzenden Tilo Hoffmann befürchtet nun, dass die Gemeinde das eigene Tafelsilber, etwa Gewerbeflächen, verscherbeln und die Bürger mit weiteren Gebührenerhöhungen, etwa in den Bereichen Kanal, Wasser oder Friedhof, belasten könnte. Angesichts einer möglichen Investition von bis zu neun Millionen Euro für den Neubau sowie "bis zu 45 Millionen Euro für die nächsten 30 Jahre", müssten alle Beteiligten in den Entscheidungsfindungsprozess sowie die Finanzierung miteingebunden werden, fordert das Bürgerforum. Die Initiative bezieht mit dieser Forderung auch den TSV Hohenbrunn-Riemerling mit ein, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung eine Zusage seines ehemaligen Vorsitzenden Christian Menzel über Beteiligung des Klubs an einem Neubau mit bis zu zwei Millionen Euro zurückgezogen hatte.
Hauptnutzer des 40 Jahre alten Hallenbades seien aber das Schulschwimmen sowie der TSV mit einer Auslastung von etwa 50 Prozent. Aus Sicht des Forums müsse daher die Frage beantwortet werden, wie diese an einer Finanzierung beteiligt werden könnten.