Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Realschule stößt auf Skepsis

Höhenkirchen verlangt Antworten zu möglichem Standort

Von Georg Jahreis, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Eine Realschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn? Um den möglichen Schulstandort drehte sich eine intensive Diskussion der Gemeinderäte am Donnerstagabend, nachdem Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) den Schulbedarfsplan vorgestellt hatte. Der rückt, unterlegt mit einer Fülle an Zahlenmaterial, Höhenkirchen-Siegertsbrunn als möglichen Schulstandort in den Fokus. Eine Simulationsrechnung wagt den Blick bis ins Jahr 2035. Das Ergebnis: Die Schülerzahlen steigen landkreisweit um knapp 25 Prozent.

Eine Realschule in der Gemeinde wäre von der Schülerzahl her bereits heute lohnenswert. Im Verlauf der nächsten 20 Jahre läge die Zahl konstant über der kritischen Menge von 450 Schülern. 2035 würden gar weit mehr als 600 Schüler eine mögliche Realschule in Höhenkirchen-Siegertsbrunn besuchen. Andere potenzielle Standorte wie Sauerlach oder Oberhaching schnitten hier schlechter ab. Hinzu komme, dass eine Realschule im Ort auch der Realschule in Neubiberg nicht schaden würde, erläuterte Mayer. Die Schülerzahlen sprächen also deutlich für den Standort Höhenkirchen.

Den Wunsch von Gemeinderat Peter Guggenberger (CSU) nach einer "sauberen Abwägungsgrundlage" für eine Entscheidung pro oder kontra Realschule teilten alle Ratsmitglieder. Der Schulbedarfsplan lasse einige Fragen unberücksichtigt. Daher richtete das Gremium eine Anfrage an den Zweckverband für weiterführende Schulen im südöstlichen Landkreis. Der Zweckverband soll beispielsweise klären, inwieweit die Gemeinde das Grundstück für die Schule in das Vermögen des Zweckverbands einbringen müsste. Als Fläche für eine Realschule käme das etwa 13 000 Quadratmeter große Grundstück neben dem Gymnasium infrage. Das Areal gehört der Gemeinde. Die stellvertretende Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) sieht hier den Knackpunkt: "Entscheidend ist, ob wir für das Grundstück etwas vom Zweckverband bekommen." Sie lehne es ab, das Grundstück ohne Gegenwert einzubringen. Julia Leidl (SPD) will den genauen Flächenbedarf eruiert wissen. Sie führte zudem an: "Der Schulbedarfsplan stellt nicht klar, welche Auswirkungen eine Realschule auf unsere Mittelschule hat. Die darf nicht ausbluten." Auch die Transportkapazitäten im S-Bahn-Bereich müsse man prüfen, wie auch die Auswirkungen auf den Straßenverkehr innerhalb des Ortes. Als Verantwortungsgemeinschaft bezeichnete Roland Spingler (CSU) den Zweckverband. Daher sei die finanzielle Solidarität der anderen Gemeinden einzufordern. Die vom Gemeinderat an den Zweckverband gerichtete Anfrage soll auch klären, wie sich eine Realschule auf das nächstes Jahr eingeführte G 9 auswirken würde.

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