Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Happy End für Carmen

Gemeinde erhöht Zuschuss für Oper des Leonhardi-Ensembles

Von Cristina Marina, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Das Leonhardi-Ensemble hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Zum ersten Mal wollen der große Chor und das Orchester des Ensembles Anfang Juni in der Mehrzweckhalle Höhenkirchen eine Oper aufführen: Georges Bizets "Carmen". Dirigent Thomas Baron habe sich "damit einen kleinen Traum erfüllt", heißt es in der Ankündigung des Events. Doch die Inszenierung droht viel teuerer zu werden als vorgesehen. Die Musiker baten daher die Gemeinde, das bereits zugesagte Fördergeld von 5000 Euro aufzustocken - und bekamen am Ende auch 3000 Euro mehr.

Im Gemeinderat befürwortete Zweite Bürgermeisterin Mindy Konwitschny (SPD) den Antrag des Vereins auf die Erhöhung der Zuschüsse. Die geforderten 8000 Euro sollte es als Back-up geben, einzig für den Fall, dass am Ende nicht genug Tickets verkauft und Defizite eingefahren worden sind. Die restlichen Mitglieder des Gemeinderates zeigten sich davon nicht so leicht zu begeistern. Clive Flynn (CSU) warf dem Verein vor, das Geld zunächst ausgegeben zu haben und den Antrag im Nachhinein erst zu stellen.

Bernhard Schmid, Vorsitzender des Leonhardi-Ensembles, räumte einerseits Fehler ein: Man habe einiges nicht von Anfang an mitgedacht. Die benötigte Verdunkelung oder die Mietkosten für den großen Proberaum wurden beispielsweise vergessen. Andererseits zeigte sich Schmid "überrascht" von der Reaktion der Ratsmitglieder: Denn die Gemeinde habe gewusst, dass der Verein "etwas Großes" plane und grundsätzliche Unterstützung signalisiert. "Von dieser Größenordnung war bei unserem Termin nicht die Rede", entgegnete Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU).

Walter Kratschmann (Allgemeine freie Wählergemeinschaft) bezeichnete das Verhalten des Vereins als "blauäugig". Alle Aufgaben "zwei Jahre im Voraus" zu berücksichtigen, sei schlicht nicht möglich, entgegnete Schmid. Zudem habe das Ensemble ein gewisses "Grundvertrauen" gehabt, dass die Gemeinde im Notfall einspringe. Kratschmann befürchtete einen Präzedenzfall: "Da können andere Vereine auch plötzlich ein Grundvertrauen entwickeln". Auf die Frage Peter Triebswetters (Grüne), ob man den Eintrittspreis von bisher 25 Euro nicht anheben könne, sagte Schmid, dass schon im Laufe des vergangenen Jahrs "wenig Leute" zu den Konzerten gekommen seien. "Wir haben Sorgen, dass dann noch weniger kommen."

Manfred Eberhard (Unabhängige Bürger) plädierte für den Zuschuss: "Wir wollen letztlich nicht, dass das Ensemble pleitegeht." Dann ging es auf einmal schnell. Dem Vorschlag Mayers, die zusätzlichen 3000 schon einmal einzuplanen und im Ernstfall auf die 5000 Euro "draufzuschlagen", doch eben bei insgesamt 8000 "gedeckelt", entsprachen die Mitglieder einstimmig.

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