Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Gespielter Ernstfall

Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Mit Helmen, Atemschutz und feuerfesten Handschuhen waren 100 Feuerwehrfrauen und -männer im Einsatz, um die Evakuierung eines Altenheims zu üben.

Mit Helmen, Atemschutz und feuerfesten Handschuhen waren 100 Feuerwehrfrauen und -männer im Einsatz, um die Evakuierung eines Altenheims zu üben.

(Foto: Claus Schunk)

Feuerwehr probt die Evakuierung eines Seniorenheims

Eine Explosion in der Küche der Mittagsbetreuung, aus dem Zimmer im Keller dringen dichte Rauchschwaden. Die Einsatzkräfte müssen an der Wand entlang kriechen, um die acht Personen zu bergen, die in den Zimmern von dem Brand überrascht wurden. Wer am Samstagvormittag am Seniorenwohnheim am Schlossanger in Höhenkirchen-Siegertsbrunn vorbei kam, ist wohl ob des Großangebotes von sechs Feuerwehren aus dem Umkreis staunend stehengeblieben. Zu Schaden kam niemand: Der Brand war fingiert, der Rauch lediglich Disco-Nebel. An die 100 Feuerwehrmänner probten bei einer Großeinsatzübung die Räumung des Seniorenwohnheims.

Die Probe war erfolgreich: "Acht Minuten hat die Umsiedlung der Bewohner vom Ost- in den Westflügel gedauert", sagt Nikola Schwaiger, die Kommandantin der Freiwilligen Feuerwehr Höhenkirchen ist und bei der Übung Einsatzleiterin war. Jeweils 18 Bewohnerzimmer waren im Erdgeschoss und im ersten Stock zu räumen. Für die Brandbekämpfung und die Rettung der Opfer im Keller hätten die Einsatzkräfte ungefähr eine halbe Stunde gebraucht. Eine gute Leistung, zu beachten sind die erschwerten Bedingungen: dichter Rauch, die Frauen und Männer trugen allesamt Atemmasken, das Equipment allein wog 15 bis 20 Kilogramm. "Wie viele Opfer im Keller waren, wusste vorher niemand", sagt Schwaiger.

Sechs Feuerwehren aus dem Umkreis waren an der Übung beteiligt, neben Schwaigers Team waren das Feuerwehrmänner aus Siegertsbrunn, Hohenbrunn, Brunnthal, Helfendorf und Aying. Die hatten sich lange auf den Einsatz vorbereitet. Seit dem 8. Januar liefen die Vorbereitungen für die Großübung. Von jedem Bewohner musste die Einverständniserklärung eingeholt werden, zudem erteilten die Feuerwehren den Bewohnern und Angestellten des Wohnheims vorab Lektionen in der Brandschutzerziehung. Acht Mal waren sie dafür vorab im Wohnheim.

Am Tag des vermeintlichen Ernstfalles dann lief alles sehr gut: Das Pflegepersonal startete bereits mit der Evakuierung. Andere Angestellte mimten Brandopfer. Ein Problem allerdings habe es gegeben, sagt Schwaiger: "Ein paar Türen im Keller waren verschlossen." Der Grund: Die verschiedenen Einrichtungen im Gebäude haben unterschiedliche Schließsysteme. Es seien Kleinigkeiten wie diese, die Einsatzübungen so wichtig machen, sagt Kommandantin Schwaiger. Mit der Gemeinde wurde die Umprogrammierung der Transponder bereits abgesprochen, damit im Ernstfall auch alles glatt geht.

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