Höhenkirchen-Siegertsbrunn:Genug Platz für Windräder

Höhenkirchen-Siegertsbrunn: Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat genug freie Flächen für Windräder.

Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat genug freie Flächen für Windräder.

(Foto: Claus Schunk)

Mindestabstand in Höhenkirchen-Siegertsbrunn kein Problem

Von Christina Jackson, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist für eine Nutzung der Windenergie gerüstet. Dies legt zumindest der Bericht des Sachverständigen Peter Markert nahe. Demnach stehen dem Ort 80 Hektar zur Platzierung von Windkraftanlagen zur Verfügung. Obwohl die Nachbargemeinden Grasbrunn und Aying zum Teilflächennutzungsplan der Höhenkirchner Einwände vorgelegt haben, bleibt genügend Ausweichareal übrig. Damit nicht genug: Die derzeit gültige 10-H-Regelung steht rechtlich auf unsicheren Beinen. Demnach müssen die Gemeinden den Mindestabstand der zehnfachen Gesamthöhe der Windkraftanlage zu Wohngebäuden einhalten. Bei einer Anlagenhöhe von 200 Metern wären dies zwei Kilometer. Eine Regelung, die zahlreiche Umweltaktivisten für unrealistisch halten. Mit einer Popularklage gehen sie gegen die Bestimmung vor. Den Standpunkt, dass die 10-H-Regel nicht verfassungskonform sei, teilen viele. Auch Markert sagte jetzt im Bauausschuss der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn: "Ich bin der Überzeugung, dass die 10-H-Regel keinen Rechtsbestand haben wird."

Für Teile der CSU-Fraktion in Höhenkirchen ist eine Energiewende mit dem Einsatz von Windkrafträdern nicht denkbar. Zu ihnen gehört Hans Loidl. Angesichts flauer Winde im Landkreis kann er sich den Betrieb der Rotoren auf Gemeindegebiet nicht vorstellen: "Bei einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von vier Metern pro Sekunde geht das nicht. Dazu sind nahezu fünf Meter notwendig". Eine Annahme, die Markert korrigierte. Die Anlagentechnik entwickle sich rasant weiter, sodass künftig auch in Schwachwindgebieten ein Einsatz möglich werde. "Der Rotorendurchmesser lag vor vier Jahren noch bei 82 Metern. Heute sind das bis zu 122 Meter." Dadurch könne auch wenig Wind viel Energie erzeugen. Klar ist aber auch: "Eine einzelne Anlage lässt sich nicht wirtschaftlich betreiben."

Luitgart Dittmann-Chylla von den Grünen zeigte sich im Anschluss an den Expertenvortrag begeistert: "Es ist äußerst komfortabel, dass uns so viel Fläche zur Verfügung steht. Zahlreiche Investoren dürften an diesem Areal Interesse zeigen." Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU), die der Windenergie bislang eher zurückhaltend gegenüber stand, wies stolz darauf hin, dass die Gemeinde als eine der ersten ihre Planung zur Flächennutzung fertiggestellt hat. Am Computer probierte sie bereits mögliche Standorte für Windräder aus. Den Gemeinderäten empfahl sie das Planspiel am Rechner weiter: "Unter www.energieatlas.bayern.de können Sie eine 3-D-Simulation für Höhenkirchen erstellen. Es gibt auch die Helikopter- und Fußgängeransicht."

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